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Ladinische Dolomitensagen in Buchform: Vorstellung am 21. und 22. August

LPA - Die mythologische und kulturhistorische Dimension der von Karl Felix Wolff gesammelten Dolomitensagen wird im italienischsprachigen Kulturraum unterschätzt; dem entgegenwirken soll das Buch "Miti ladini delle Dolomiti - Ey de Net e Dolasíla", das jetzt erschienen ist und in den beiden ladinischen Tälern vorgestellt wird.

"Alle", unterstreicht der für die ladinische Kultur zuständige Landesrat Florian Mussner, "spüren die Bedeutung dieses kulturellen Auftrags. Die Kultur baut Brücken der Kommunikation nach außen, die vor allem im Zeitalter der Globalisierung sehr wichtig sind." Die Sagen, betont Mussner, "begleiten uns ein Leben lang, sie sind ein unbezahlbares Kulturgut für Groß und Klein."

Das Ladinische Kulturinstitut "Micurà de Rü" lädt in der kommenden Woche zur Vorstellung des Buches "Miti Ladini delle Dolomiti - Ey de Net e Dolasíla" von Nicola Dal Falco und Ulrike Kindl, und zwar am Dienstag, dem 21. August, um 17.30 Uhr im Kulturhaus von St. Ulrich in Gröden und tags darauf, am Mittwoch, dem 22. August, ebenfalls um 17.30 Uhr im Veranstaltungssaal von Corvara im Gadertal.

Auch Leander Moroder, Direktor des Istitut Ladin Micurà de Rü, hebt den Wert des vor über zwei Jahren begonnenen Buchprojektes als Zeichen der Öffnung nach außen hervor. Die einzelnen Sagen, führt Moroder aus, "sind wie Atolle, die aus einem Meer hervorragen."

Die Sagen, betont Albert Videsott, Präsident des Istitut Ladin Micurà de Rü, sind für Ladinien identitätsstiftend.

Die Philologin und Volkskundlerin Ulrike Kindl, aus deren Feder die wissenschaftlichen Kommentare im Buch stammen, führt zum "alles andere als leichten Projekt" aus: Karl Felix Wolff habe vor hundert Jahren mit seiner Sammlung der Dolomitensagen "die Seele der Dolomiten" gerettet". Er habe "die Sagen gefunden, nicht erfunden, sie aber nach den Kriterien seiner Zeit umgewandelt." Nun gelte es, das Erbe zu bewahren. "Ladinien", sagt Professorin Kindl, "ist Teil der europäischen Hochkultur; Ziel dieses Buchprojektes ist es, dieses Erbe der europäischen Hochkultur zurückzugeben." Ulrike Kindl, in Meran geboren, lehrt an der Universität Ca' Foscari in Venedig.

Dem Dichter Nicola Dal Falco aus Lucca oblag die dichterische Bearbeitung des Sagenstoffes für das neue Buch; von Markus Delago aus St. Ulrich stammen die Fotos, "die Imagination festhalten, Impressionen und Emotionen wecken", wie Ulrike Kindl unterstreicht.

 Zusätzliche Informationen finden sich auf www.micura.it 

mac