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Neue Figuren vor Landhaus als Sinnbild für Dialog und Integration

LPA - Drei Figuren und ein leerer Sockel im Innenhof des Landhauses 2 neben dem Bahnhof in Bozen regen zum Innehalten und Nachdenken an. Landeshauptmann Durnwalder, Ladinerlandesrat Mussner und Bischof Muser haben heute (4. September) Nachmittag die Skulpturen des Grödner Künstlers Wilhelm Senoner vorgestellt.

Im Zeichen des Dialogs und des Miteinanders (v.re.): Künstler Senoner, LH Durnwalder, Bischof Muser, LH-Stv. Berger, LR Mussner.

"Die Verwirklichung des Menschen", unterstrich Landesrat Florian Mussner als Hausherr, "kann nur im Dialog geschehen. Diese drei Figuren stehen für unsere drei Sprachgruppen, und der leere Sockel lässt Raum für die anderen. Die Skulpturen führen uns diese Problematik auf eigenwillige und ehrliche Art vor Augen." Die anderen, führte er weiter aus, seien die Immigranten, denen man die Integration erleichtern müsse, indem man ihnen Gastfreundschaft und Möglichkeiten und Solidarität anbiete, und dies in einer Gegenseitigkeit, die klare Regeln voraussetzt. "Wir alle", betonte Landesrat Mussner, "leben in einer einzigen Welt und sollten versuchen, aufeinander zuzugehen."

Die Figuren, legte Landeshauptmann Luis Durnwalder dar, sollten Anlass zum Nachdenken sein. Einen Tag vor dem vierzigsten Jahrestag der Autonomie solle man sich bewusst werden, dass jeder in Südtirol seine Kultur leben und sich mit anderen Kulturen austauschen kann. "Wir müssen", führte der Landeshauptmann aus, "Respekt vor dem anderen haben, gleich welcher Kultur und Religion er ist, denn wir alle sind Teil der gesamten Schöpfung."

Vom Schöpfungsbericht im Buch Genesis war auch Bischof Ivo Muser vor der Segnung des Kunstwerkes ausgegangen: "Der Mensch ist Geschöpf mit Wert und Würde, vor jeder anderen Aussage gibt es dieses Fundament." Austausch, Gespräch und Kommunikation stünden für die Dreifaltigkeit, erste Berufung des Menschen sei es, sich in Beziehung zu sehen und zu setzen. Der Dialog brauche als Voraussetzung Hören, Denken, Reden und Tun. Dialog setzte Identität voraus, das Anderssein des anderen sei ein Reichtum.

Der Künstler Wilhelm Senoner, 1946 in St. Ulrich in Gröden geboren, hat die drei überlebensgroßen Figuren aus Lindenholz geschaffen und mit Acryl und Pigmenten gefärbt. Die rote Farbe, erklärte er, bedeute Leben, und er sei froh, dass sein Werk an diesem Ort ein "Zuhause" gefunden habe.

An der Feier zur Eröffnung und Vorstellung des Kunstwerkes im Innenhof im Landhaus 2 nahmen außer zahlreichen Vertretern der ladinischen Schule und Kultur und der Landesabteilung öffentliche Bauten auch Landeshauptmannstellvertreter Hans Berger und Generalvikar Josef Matzneller teil.

mac

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