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Tag der ladinischen Kultur im Zeichen des Autonomie-Jubiläums
LPA - "Das Paket hat allen Bürgern und Bürgerinnen Südtirols Vorteile gebracht, ganz gleich, welcher Sprachgruppe sie angehören", mit diesen Worten hat Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (14. September) den Tag der ladinischen Kultur im Bozner Palais Widamnn eröffnet. Landesrat Florian Mussner ging in seiner Einführungsrede auf die Geschichte der Ladiner im Lichte von Autonomie und Minderheitenschutz ein.
Es sei wichtig und richtig, die beiden Autonomie-Jubiläen - die 40 Jahre Zweites Autonomiestatut und die 20 Jahre Streitbeilegungserklärung - auch aus der Sicht der ladinischen Sprachgruppe zu thematisieren, betonte Südtirols Landeshauptmann, der heute zum zehnten Mal den Tag der ladinischen Kultur eröffnete.
"Die Autonomie hat eine wirtschaftliche Entwicklung und die Absicherung der Kultur möglich gemacht", so Landeshauptmann Durnwalder. Dies sei auch der ladinischen Volksgruppe nach den Erfahrungen der 20er Jahre und ihrer Aufteilung auf verschiedene Provinzen zugute gekommen. Mittlerweile ergänzten sechs Durchführungsbestimmungen mit Bezug auf die ladinische Minderheit das Autonomiestatut, und auch die Verfassungsänderung von 2001 habe den Schutz der Ladiner weiter verankert.
"Als nächste Maßnahme wollen wir auch den Ladinern einen Landeshauptmann-Stellvertreter sichern", kündigte der Landeshauptmann an. Er sprach sich zudem für eine verstärkte ladinische Präsenz bei Gericht und für eine Anerkennung des Abschlusses einer ladinischen Oberschule als Dreisprachigkeitsnachweis B aus.
LH Durnwalder kam auch auf die ladinischen Minderheiten in den Nachbarländern zu sprechen: Im Trentino rechtfertigten sie die Autonomie. Was die Ladiner im Bellunesischen angeht, so solle man nach der Volksabstimmung am Ball bleiben. Schließlich rechtfertigte er die Zusammenlegung von Diensten und Verwaltungseinheiten im Lichte von Wirtschaftskrise und Spardruck: "Die drei Schulämter bleiben bestehen, aber überall dort, wo in die Wirksamkeit der Verwaltung durch Zusammenlegung verbessert und Kosten eingespart werden können, soll dies geschehen."
Der ladinische Landesrat Florian Mussner ging in seiner Einführungsrede auf den Schutz der Minderheiten, die Geschichte der Ladiner, ihren Status Im Rahmen der Autonomie sowie aktuelle Fragen der ladinischen Kultur und des ladinischen Bildungswesen ein. Mussner zog auch Vergleiche zwischen der Situation der Südtiroler Ladiner, jener des Trentino und der Provinz Belluno, für die er eine Lösung im Rahmen einer Europaregion andachte.
In der Folge referierte der Historiker Rolf Steininger über die Vorgeschichte des Zweiten Autonomiestatuts. Georg Mischi ging in auf die Geschichte der Ladiner zwischen 1919 und 1945 ein, während Franz Complojer über die Chancen und Perspektiven sprach, die das Zweite Autonomiestatut den Ladinern eröffnet.
Zum Tag der ladinischen Kultur fanden sich Vertretende der Welt der Kultur und der Schule ladinischer, deutscher und italienischer Muttersprache sowie Schüler und Schülerinnen aus Südtirol und dem Trentino in Bozen ein. Moderiert wurde der Tag von Alexander Prinoth, Direktor der Abteilung 18 - Ladinische Kultur und ladinisches Schulamt.
jw
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