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Für das Leben lernen: Netzwerk Oberschule - Arbeitswelt vorgestellt

"Es gehört zu den vorrangigen Aufgaben der Bildungseinrichtungen, den jungen Menschen das nötige Rüstzeug für ein Bestehen im wirtschaftlichen Wettbewerb mitzugeben": Dies betonte Landesrätin Kasslatter Mur bei der heutigen (18. Oktober) Vorstellung des Netzwerkes Oberschulen - Arbeitswelt an der Wirtschaftsfachoberschule "Heinrich Kunter" in Bozen.

Netzwerk Oberschule - Arbeitswelt vorgestellt (v.li): Ressortdirektor Höllrigl, Landesrätin Kasslatter Mur, Schulinspektorin Brunnbauer.

Gerade in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise seien der Kontakt und der Dialog mit der Arbeits- und Wirtschaftswelt wichtiger denn je, hob Schullandesrätin Sabina Kasslatter Mur hervor. Unternehmen wie auch künftige Bewerberinnen und Bewerber könnten sehr davon profitieren, wenn sie frühzeitig aufeinander zugehen. Besondere Bedeutung, führte sie aus, komme in diesem Zusammenhang den Betriebspraktika zu, die die Jugendlichen in direkten Kontakt mit der Arbeitswelt bringen: "Nicht umsonst ist in den Rahmenrichtlinien für die deutschsprachigen Oberschulen ein zweiwöchiges verpflichtendes Betriebspraktikum innerhalb der fünf Schuljahre für alle Schülerinnen und Schüler verankert."

Das heute vorgestellte Netzwerk Oberschule - Arbeitswelt umfasst die Gymnasien und Fachoberschulen, Unternehmen und Genossenschaften, Körperschaften wie die Handelskammer und Verbände wie den Unternehmerverband, Forschungsinstitute und -einrichtungen sowie das deutsche Bildungsressort.

Ressortdirektor und Schulamtsleiter Peter Höllrigl wies darauf hin, dass die "ökonomische Bildung" zu den Kernaufgaben zeitgemäßen Lernens gehöre. Schulinspektorin Eva Maria Brunnbauer erklärte, durch dieses Netzwerk erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Überblick und die Möglichkeit, ihre Kompetenzen zu trainieren. Beispiele für die Zusammenarbeit sind neben den Betriebspraktika unter anderem auch Betriebsbesichtigungen und -erkundungen, Expertenvorträge, Fortbildungen für Lehrpersonen, Anregungen zu Bewerbung und Bewerbungstraining, Assessment-Center-Training, Schülerwettbewerbe mit direktem Bezug zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt sowie die Tätigkeit in 50 Übungsfirmen an den Wirtschaftsfachoberschulen (Tabelle im Anhang).

Ihre Erfahrungen in einer Übungsfirma stellte die Schülerin Verena Reichhalter vor und wies auf die Bedeutung des Mottos "Learning by doing" hin. Handelskammer-Präsident Michl Ebner hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft hervor und gab der Hoffnung Ausdruck, dass ausgebaut werde, was aufgebaut wurde. Wirtschaftsring-Präsident Hansi Pichler dankte für die Investition in das Humankapital, das nur durch diese Zusammenarbeit gelinge. Petra Priller von der Caritas-Schuldnerberatung  nannte das Projekt "Finanzführerschein" für einen bewussten Umgang mit Geld als gelungenes Beispiel dieser Vernetzung. Barbara Pobitzer, Direktorin der Wirtschaftsfachoberschule "Heinrich Kunter", legte dar, dass 40 Prozent ihrer Absolventinnen und Absolventen direkt in die Arbeitswelt einsteigen und es daher ein Muss sei, die Nachwuchskräfte in praxisorientiertem Unterricht vorzubereiten.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Deutschen Bildungsressorts unter "Partnerprojekte" auf www.schule.suedtirol.it und www.schule.suedtirol.it/pi/faecher/wirtschaft.htm

Heute Vormittag stellte der italienische Schullandesrat Christian Tommasini zudem einen Kongress vor, der ein ähnliches Anliegen zum Inhalt hat: "Skills for Jobs -Schools at Work. Scuola, economia e lavoro insieme oltre la crisi" tagt am 15. November in der Eurac in Bozen.

mac

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