Aktuelles

Landesjugendbeirat vertieft Thema der Jugendarbeitslosigkeit

LPA - Erstmals in dieser Legislaturperiode haben sich die Landesjugendbeiräte der deutschen, italienischen und ladinischen Sprachgruppe zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen; Hauptthema war die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol.

Die Vorsitzenden der drei Jugendbeiräte: René Tumler (deutscher Beirat), Martha Jiménez (italienischer Beirat) und Patrick Stuflesser (ladinischer Beirat).

In einem moderierten Gesprächskreis konnten sich die Mitglieder der Beiräte über die Situation in Südtirol und die bereits in die Wege geleiteten Maßnahmen informieren. Gesprächspartner waren Rolanda Tschugguel vom Landesamt für Ausbildungs- und Berufsberatung, Michael Mayr vom Landesamt für Arbeitsservice, Stefan Luther vom Landesamt für Arbeitsmarkbeobachtung und Werner Pramstrahler vom Arbeitsförderungsinstitut AFI.

In der Diskussion und in den anschließenden Arbeitskreisen konnte festgestellt werden, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol nicht so problematisch ist wie in den südeuropäischen Ländern, diese aber von den Jugendlichen je nach  Sprachgruppe und geografischer Lage verschieden wahrgenommen wird.

Die Bedeutung der Kenntnis der zweiten Landessprache in Bezug auf die Chancen am Arbeitsmarkt wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern als zunehmend wichtig eingeschätzt. Um die Sprachkenntnisse zu verbessern, braucht es ein flexibleres Bildungsangebot und mehr Möglichkeiten sich außerschulisch in der jeweils zweiten Sprache zu verständigen.

Ein besonders aktuelles Problem sind die prekären Arbeitsverträge, die für Jugendliche die Planung ihrer Zukunft erschweren. Auch die Tatsache, dass von den Jugendlichen immer mehr verlangt wird, wird auch kritisch gesehen. Nicht alle können dem Druck von Schule, Eltern und Arbeitswelt standhalten.

Interessant ist aber auch, dass die Arbeitgeber zunehmend mehr Wert auf die so genannten Softskills, d.h. die sozialen Fähigkeiten und Entscheidungs- und Führungskompetenzen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer legen. Diese werden in erster Linie in einer ehrenamtlichen Tätigkeit in verschiedenen Organisationen erworben. Die Jugendlichen erwarten sich eine verbesserte formelle Anerkennung dieser Tätigkeiten durch die Schule.

Bei dem Treffen wurde betont, dass es eine Anlaufstelle brauche, um die bestmögliche Informationen über die verschiedenen Arbeitsverträge und eine Beratung für jene jungen Menschen zu gewährleisten, die den Start in eine selbstständige Arbeitswelt vorbereiten.

Überrascht waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dieser Tagung von der inhaltlichen Vielfalt des Themas und von dessen gesellschaftlicher Bedeutung. Im Frühjahr nächsten Jahres wollen sich die Landesjugendbeiräte der deutschen, italienischen und ladinischen Sprachgruppe wieder treffen, um die verschiedenen Vorschläge und Ideen weiter zu bearbeiten.

mac

Bildergalerie