Aktuelles

Forschungsförderung in Südtirol folgt internationalen Qualitätsstandards

LPA - Auf Kritik einiger Südtiroler Forschungsinstitutionen an der Vergabe von Forschungsgeldern an die Universität Innsbruck reagiert Landesrätin Sabina Kasslatter Mur mit der Aussage: „Die Argumentation, dass die Gelder aus dem Südtiroler Forschungsfonds für Grundlagenforschung ausschließlich in Südtirol vergeben werden sollen, erscheint mir nicht stichhaltig, weil es mir darum geht, Forschung zu ermöglichen, die internationalen Qualitätsstandards entspricht und im Interesse Südtirols ist. Forschungsinstitutionen in Südtirol haben im Wettbewerb um die Forschungsgelder dieselben Chancen wie Innsbruck. Wenn die Projekte in Südtirol von hoher Qualität sind, werden sie auch gefördert“.

Bei dem Forschungsfonds handelt es sich laut Kasslatter Mur um die „freien" Forschungsgelder. Der Technische Beirat, in dem auch die Freie Universität Bozen und die EURAC vertreten sind, entscheidet über die Förderwürdigkeit jedes Projektes aufgrund von zwei Gutachten international anerkannter Fachleute.

Die Freie Universität Bozen und die EURAC, die aufgrund von Leistungsvereinbarungen mit dem Land ihre jährliche Finanzierung erhalten, können über die projektbezogenen Gelder aus dem Forschungsfonds zusätzliche Mittel erschließen. Die Grundfinanzierungen der Forschungsinstitutionen sehen aber ausdrücklich bereits eigene Forschungsbudgets vor, welche die FUB und die EURAC einsetzen können.

„Es ist mir bewusst, dass die Forschungsmittel, die im Forschungsfonds zur Verfügung stehen, aufgrund der Haushaltslage zu begrenzt sind, allerdings hätten unsere Forschungsinstitutionen auch die Möglichkeit, sich noch mehr um europäische Fördergelder zu bewerben."

Die Universität Innsbruck hat beim letzten Wettbewerb die meisten Projekte eingereicht. Von den 44 Projekten wurden elf genehmigt (25 Prozent). Die Freie Universität Bozen hat dagegen 27 Projekte eingereicht, davon wurden vier genehmigt (14,18 Prozent), von den 16 durch die EURAC eingereichten Projekten werden vier gefördert (25 Prozent).

„Es ist sehr erfreulich, dass sich das Naturmuseum in Bozen zum zweiten Mal sehr erfolgreich mit sechs Forschungsprojekten beworben hat, von denen zwei gefördert werden können. Das Naturmuseum hat im Bereich der Museen als Forschungsinstitution eine wichtige Vorbildwirkung", so Landesrätin Kasslatter Mur.

Die Projekte, die aus dem Südtiroler Forschungsfonds an der Universität Innsbruck gefördert werden, bearbeiten ausnahmslos südtirolspezifische Forschungsfelder in Fachbereichen, die an der Freien Universität Bozen nicht geführt werden und werden von Südtirolern geleitet. Das gilt auch für das einzige medizinische Forschungsprojekt, das in Innsbruck gefördert wird.

„Die Konkurrenzängste, die hier geäußert werden, kann ich auch deshalb nicht nachvollziehen, weil sowohl die Universität als auch die EURAC in den letzten Jahren Kooperationsvereinbarungen mit der Universität Innsbruck abgeschlossen haben, die auch Kooperationen im Forschungsbereich vorsehen. Es sollte uns allen darum gehen, in Südtirol sowohl in der Forschung selbst als auch in der Forschungsförderung hohe Professionalität zu entfalten, die internationalen Kriterien standhält.", führt die Landesrätin aus.

SAN