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Grenzüberschreitende Kulturhauptstadt-Bewerbung: Entwicklungsmotor Kultur

Gemeinsam mit den Regionen Nordostitaliens - und seit heute (29. Jänner) auch im Austausch mit den Kulturorganisationen der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino - bewirbt sich das Land Südtirol um den Ehrentitel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2019. Bei der Kandidatur, so Bewerbungschef Innocenzo Cipolletta heute in Bozen, gehe es darum, die Kultur als Entwicklungsmotor für Wirtschaft und Gesellschaft zu etablieren.

Euregio-Generalsekretärin Birgit Oberkofler mit Kulturlandesrat Christian Tommasini und Peter Paul Kainrath, der Südtirol im wissenschaftlichen Beirat der Bewerbung vertritt. Foto: DiKom/ohn.

Seit Februar 2011 arbeiten Südtirol, das Trentino, die Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien sowie Provinz und Stadt Venedig an ihrer gemeinsamen Bewerbung um den Titel einer Europäischen Kulturhauptstadt 2019. Mehrsprachigkeit und grenzüberschreitende Zusammenarbeit gilt dabei als eines der zentralen Merkmale der Bewerbung und deshalb setzt man auch auf den Einbezug der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino.

Auf Einladung der drei Südtiroler Kulturlandesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner haben sich heute deshalb die wichtigsten Kulturvereinigungen und kulturellen Institutionen der drei Euregio-Länder an der Uni Bozen getroffen, um im Rahmen von Workshops die Chancen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Rahmen der Bewerbung auszuloten.

Landesrat Tommasini, der in der Südtiroler Landesregierung das Projekt Kulturhauptstadt 2019 federführend vorantreibt, hat heute gemeinsam mit Birgit Oberkofler, Generalsekretärin der Euregio, und Peter Paul Kainrath, den wissenschaftlichen Leiter des Südtiroler Bewerbungskomitees, die Workshops eröffnet und dabei betont, dass die Kandidatur Südtirols mit den Nachbarländern ein strategisches Projekt sei: „Zum ersten Mal setzen wir auf die Kultur, um nachhaltig unser Land weiterzuentwickeln. Die Investition in die Bewerbung muss auch als Investition in unser Land gesehen werden: Durch dieses Projekt erwarten wir uns die Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen im Kulturbereich, wirtschaftliches Wachstum und einen Mehrwert für die gesamte Bevölkerung", so Landesrat Tommasini.

In den Workshops ist der Stand der Bewerbung in allen Kultursektoren von der Musik über die Literatur, Museen und Theater bis hin zu kreativen Unternehmen und der freien Kunstszene analysiert worden. Neben der Fokussierung auf die Kulturhauptstadt-Bewerbung diente der heutige Austausch vor allem auch dem Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Kulturbereich. Die Erkenntnisse und Ergebnisse der heutigen Arbeiten fließen in ein Dokument ein, das Bestandteil des Bewerbungsdossiers sein wird.

Zwischen den Vormittags- und Nachmittagsrunden in den Workshops hat Innocenzo Cipolletta, der Präsident des Promotorenkomitees, über den Stand und die Herausforderungen der Bewerbung berichtet. Dabei hat Cipoletta auch darauf hingewiesen, dass die Kandidatur des Nordosten Italiens keine „normale" Bewerbung sei: „Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Nordosten Italiens mit seinen acht Millionen Einwohnern gleich groß ist wie die Schweiz oder Belgien. In den Regionen und Provinzen hat sich die Gesellschaft unterschiedlich entwickelt, haben sich regionale Eigenarten herausgebildet oder werden verschiedene Sprachen gesprochen. Aber gerade auf diese Vielfalt setzen wir, weil wir daran glauben, dass es die unterschiedlichen Entwicklungen sind, die Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft befruchten." Die Bewerbung des Nordostens setze darauf, dass die Kultur als Wachstumsmotor verstanden wird, die auch Arbeitsplätze zu schaffen imstande sei, so Cipoletta: „Das Bewerbungskomitee setzt auf das Netzwerk von Universitäten, Wirtschaft und Kultur. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen kann neue Entwicklungen anstoßen, die anderen Regionen zum Vorbild dienen können. Darin liegt die Chance dieser Bewerbung."

ohn

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Mehrsprachig und grenzüberschreitend: Euregio-Workshop zur Europäischen Kulturhauptstadt

Landesrat Tommasini über die Bedeutung der Kandidatur zur Europäischen Kulturhauptstadt

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