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Jugendliche und Zweitsprache: KOLIPSI-Studie offiziell an LRin Kasslatter Mur übergeben
LPA - Die wichtigsten Ergebnisse der sogenannten KOLIPSI-Studie zu den Zweitsprachkompetenzen der Südtiroler Oberschülerinnen und Oberschüler wurden bereits Ende 2009 vorgestellt. Heute, 11. März, bekam Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur die dazugehörige detaillierte Publikation von Projektkoordinatorin Andrea Abel von der Europäischen Akademie (EURAC) überreicht.
Die Studie mit dem Titel „Die Südtiroler Schülerinnen und Schüler und die Zweitsprache - Eine linguistische und sozialpsychologische Untersuchung" ist in vielerlei Hinsicht einmalig: So stellt sie erstmals einen Bezug der Sprachkenntnisse der Jugendlichen zum Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) her. Und erstmals erhebt sie die Zusammenhänge zwischen Sprachkompetenz und außersprachlichen Faktoren sprich den Alltagserfahrungen in der Gesellschaft, dem Freundeskreis, der Nachbarschaft. Außerschulische Kontakte zur anderen Sprachgruppe steigern Motivation und Lernergebnisse.
Die Projektleiterin der Studie, Andrea Abel vom Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit der EURAC, übergab heute offiziell die 600 Seiten starke Publikation an Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur und Schulamtsleiter Peter Höllrigl.
„Die Studie hat ein interessantes Bild ergeben, untersucht sie neben linguistischen Merkmalen doch auch sozialpsychologische Faktoren", unterstrich heute Bildungslandesrätin Kasslatter Mur. „Schon länger stellen wir uns die Frage, wie es um das Niveau der jungen Menschen in der Zweitsprache bestellt ist, und vor allem: welches die Einflussfaktoren dafür sind", so Kasslatter Mur. Die Studie unterstreiche die unverzichtbare Bedeutung des Elternhauses und sei ein erster und wichtiger Schritt, die Sprachkompetenzen der Jugendlichen wissenschaftlich einzuordnen. „Die Studie liefert uns eine Grundlage, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wie die Zweitsprachkompetenzen verbessert werden können", stellte die Landesrätin fest.
Schulamtsleiter Peter Höllrigl wies auf ein wichtiges Ergebnis der KOLIPSI-Studie hin: „Wir können einiges aus der Studie für den schulischen Zweitsprachunterricht ableiten. Schule kann aber nicht alles leisten - ebenso wichtig ist es, wie die Familien, ihr Umfeld und die Gesellschaft insgesamt dem Erwerb der Zweitsprache gegenüber eingestellt ist und welche Möglichkeiten sie dafür bieten."
Heute, 11. März, findet um 18.30 Uhr in der EURAC library eine Diskussionsrunde zu den Zweitsprachkompetenzen in Südtirol statt, bei der auch die KOLIPSI-Studie vorgestellt wird.SAN