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Kulturhauptstadt 2019: LH Durnwalder für eigenständige Bewerbung

Nachdem das Zugpferd Venedig die Bewerbung des Nordosten Italiens zur Europäischen Kulturhauptstadt 2019 fallen zu lassen scheint, hat sich heute (8. April) Landeshauptmann Luis Durnwalder für die eigenständige Kandidatur einer Südtiroler Stadt ausgesprochen: "Wenn Venedig abspringt, dann sollten wir uns selber bewerben. Die Kandidatur wäre auch finanziell machbar, weil es nicht darum geht, neue Großprojekte umzusetzen, sondern auf Bestehendes zu verweisen."

LPA/Leonhard Angerer.

Heute, so Landeshauptmann Durnwalder, habe ihn ein Brief von Venedigs Bürgermeister Giorgio Orsoni erreicht, in dem ihn dieser zu einem baldigen Treffen einlade, um das weitere Vorgehen in Sachen Kulturhauptstadt 2019 zu definieren. Als Nordosten Italiens hat sich Südtirol ja gemeinsam mit dem Trentino, den Regionen Venezien und Friaul-Julisch Venetien und der Stadt sowie der Provinz Venedig zu einer gemeinsamen Bewerbung um den Kulturhauptstadttitel zusammengeschlossen. Diese Bewerbungsgemeinschaft scheint in Gefahr, weil Venedig in den vergangenen Wochen offen über einen Ausstieg nachgedacht hat. "Wenn Venedig Schwierigkeiten hat und nicht von der gemeinsamen Kandidatur überzeugt ist, dann ist das problematisch", so Landeshauptmann Durnwalder nach der Sitzung der Landesregierung.

Bis September muss das Bewerbungsdossier eingereicht werden, deshalb sei die Zeit knapp, wenn Venedig definitiv aussteigen sollte, so Durnwalder: "Steigt Venedig aus, dann muss eine andere Stadt als Bewerber an deren Stelle treten. Diese Stadt könnte Bozen sein oder eine andere Südtiroler Stadt. Wir können uns nicht als Euregio direkt bewerben, aber mit einer Stadt an der Spitze und den umgebenden Regionen als Unterstützung sollte eine Kandidatur möglich sein", ist Durnwalder überzeugt. Außerdem, so der Landeshauptmann, habe das Trentino schon Interesse bekundet und auch im Bundesland Tirol scheine man einer Bewerbung zumindest nicht ablehnend gegenüber zu stehen.

Landeshauptmann Durnwalder wies auch darauf hin, dass eine eventuelle Bewerbung keine großen finanziellen Investitionen mit sich bringen würde: "Südtirol hat in den vergangenen Jahren viel in Kultur investiert und sich als Region profiliert, in der Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft durch gemeinsame Projekte Synergien geschaffen haben. Wir haben eine Museumslandschaft, um die uns viele beneiden, die Franzensfeste, das Weltnaturerbe Dolomiten oder sind gerade dabei, uns als Green Region zu positionieren. Bei einer Kandidatur geht es deshalb nicht darum, Großprojekte aus dem Boden zu stampfen, sondern bestehende Strukturen und Inhalte zu verknüpfen und zu präsentieren."

ohn

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