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Berufsschule: Für LRin Kasslatter Mur Matura im dualen System denkbar
Jugendliche sollen sich künftig nicht mehr zwischen Lehre und Matura entscheiden müssen. "Schon 2015 werden die ersten Maturaprüfungen an den Berufsschulen abgenommen, denkbar ist zudem, dass ein Weg im dualen System bis zur Matura führen könnte", so Landesrätin Sabina Kasslatter Mur nach einer Aussprache mit Vertretern des Gewerkschaftsbundes ASGB.
Im Gespräch von Bildungslandesrätin Kasslatter Mur mit dem Vorsitzenden sowie der Jugendsekretärin des ASGB, Tony Tschenett und Alexandra Egger, ging es um die Formen der Berufsmatura und die Möglichkeit, auch Absolventen einer Lehre den Zugang zur Reifeprüfung zu öffnen. "Mit dem Maturaangebot ergeben sich völlig neue Chancen für die Berufsschulen, die nun keine Einbahnstraßen mehr sind, sondern Jugendlichen zusätzliche Möglichkeiten bieten können", so die Landesrätin.
Die Berufsmatura ist dabei keine Utopie: Bereits im Schuljahr 2014/15 soll zum ersten Mal das fünfte maturaführende Jahr in Vollzeit angeboten werden. "Primäres Ziel der Berufsbildung bleibt weiter die berufliche Grundausbildung, darum sehen wir für die Zulassung zum fünften Jahr ein Aufnahmeverfahren vor", erklärt Kasslatter Mur. Zu diesem Verfahren wird wiederum nur zugelassen, wer eine vierjährige Ausbildung abgeschlossen hat und damit im Besitze des Berufsbildungsdiploms ist.
Über ein solches Diplom verfügen auf der Grundlage des neuen Lehrlingsgesetzes auch Absolventen einer vierjährigen Lehre. "Deshalb ist ein Lehrgang zur Vorbereitung auf die Matura in Form der Lehre denkbar", so die Landesrätin. Allerdings müsse ein solcher gleich viele schulische Ausbildungsstunden wie das geplante Vollzeitjahr umfassen, weshalb diese auf zwei Schuljahre verteilt werden müssten. "Der rechtliche Rahmen ist schon mit der neuen Landes-Lehrlingsordnung geschaffen worden", so Kasslatter Mur, "die konkrete Umsetzung muss aber noch überprüft werden". Diskutiert wurde beim Treffen zudem darüber, ob auch Absolventen einer dreijährigen Lehre ein dualer Weg zur Matura eröffnet werden könne. Voraussetzung wäre auch hier ein Aufnahmeverfahren, der duale Weg wäre bei dieser Möglichkeit allerdings ein dreijähriger.
Über die Umsetzung einer möglichen "dualen" Matura soll nun mit allen Betroffenen beraten werden. Landesrätin Kasslatter Mur, in der Landesregierung auch für die Berufsschulen zuständig, wird die Sozialpartner deshalb noch vor dem Sommer zu einer ersten Anhörung zu diesem Thema einladen.
chr