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Ladinisch: Experten prägen 1500 neue Begriffe in einem Jahr

Schon im ersten Jahr ihrer Arbeit hat die Expertengruppe für ladinische Neologismen 1500 neue Begriffe geprägt. "Unser Ziel ist, Begriffe zu finden, die tälerübergreifend funktionieren, auch weil damit die Zusammenarbeit zwischen den ladinischen Tälern vereinfacht wird", so Landesrat Florian Mussner.

Neue Begriffe: Der Blick in die Neologismen-Datenbank

Ein Jahr nach Aufnahme ihrer Arbeit hat die Arbeitsgruppe aus Experten des ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü und des Landesamts für Sprachangelegenheiten eine erste Bilanz ihrer Tätigkeit gezogen. Neben Fragen zu Grammatik und Orthografie geht's darin vor allem um die Weiterentwicklung des Ladinischen. "Nachdem die allgemeine Entwicklung nicht stehen bleibt, müssen auch Sprachen sich stetig entwickeln, um der Zeit nicht hinterher zu hinken", erklärt Mussner. Die Analyse neuer Begrifflichkeiten brauche aber Zeit. "Und damit sie in den allgemeinen Sprachschatz aufgenommen werden, ist auch der gute Wille aller Beteiligten gefragt", so der Landesrat.

In die Datenbank der Expertengruppe haben indes bereits im ersten Jahr ihrer Tätigkeit bereits 1500 Vorschläge für neue ladinische Begriffe samt ihren deutschen und italienischen Entsprechungen Eingang gefunden. "Alle diese Neologismen sind daraufhin geprüft worden, dass sie in den beiden Tälern gleichermaßen Anwendung finden können", erklärt Leander Moroder, Direktor des ladinischen Kulturinstituts Micurà de Rü. Betrachtet würden die Begriffe als Vorschläge, die diskutiert werden sollten. "Ziel ist, ihnen den Status eines allgemein anerkannten Begriffs zuerkennen zu können, um sie in die Wörterbücher aufzunehmen", ergänzt der Landesrat. Sollte das Modell funktionieren, denke man auch an eine Ausdehnung der Zusammenarbeit auf die ladinischen Täler außerhalb Südtirols.

Mussner weiß allerdings, dass die Entwicklung einer Sprache Zeit brauche. "Wir alle hüten unsere Muttersprache wie einen ganz persönlichen Schatz, es sind also Hürden zu überwinden, bis ein neuer Begriff in den eigenen Wortschatz aufgenommen wird", so der Landesrat. Die Arbeit der Experten sei demnach zwar ein wichtiger Grundstock, reiche aber nicht: "Damit die ladinische Sprache nicht stehen bleibt, können wir die Arbeit nicht allein den Experten überlassen, sondern müssen alle zusammenarbeiten", so Mussner, der dabei in erster Linie an die Mitarbeiter der ladinischen Institutionen und der ladinischen Medien denkt.

chr

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Mussner zur Bildung neuer ladinischer Ausdrücke