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Kongress über neue Forschungen zur italienischen Grenzraum-Politik

LPA - "An den Grenzen Italiens. Das 'Ufficio zone di confine' beim Ministerpräsidium und seine Rolle in Bozen, Trient und Triest. 1945-1954": Bei einer Tagung am 13. und 14. Juni werden Historikerinnen und Historiker erstmals Ergebnisse ihrer Forschungen vorstellen, und zwar anhand von Unterlagen des "Ufficio zone di confine", die vom Archiv des Ministerpräsidiums der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Der Bestand "Ufficio zone di confine" bildet eine der zentralen Quellen für die Geschichte der Grenzregionen in der Nachkriegszeit; darin wurden die Leitlinien für die Politik der Zentralstellen gegenüber den Grenzregionen entworfen. Das "Ufficio zone di confine" bestand zwischen 1946 und 1954 und unterstand damals politisch dem jüngst verstorbenen  Staatssekretär beim Ministerpräsidium Giulio Andreotti; Geleitet wurde es Präfekten Silvio Innocenti, der die Verwaltung der Provinz Bozen wesentlich mitprägte und die von den Kabinetten De Gasperi in Julisch Venetien umgesetzte politische Linie beeinflusste.

Die Tagung "An den Grenzen Italiens. Das 'Ufficio zone di confine' beim Ministerpräsidium und seine Rolle in Bozen, Trient und Triest. 1945-1954" beginnt

am Donnerstag, dem 13. Juni,

um 14.30 Uhr

im Hörsaal D102

in der Freien Universität Bozen

am Universitätsplatz 1

in Bozen.

Die nunmehrige Verfügbarkeit von Unterlagen ermöglicht neue Forschungen zur italienischen Grenzraum-Politik. Erklärtes Ziel der Tagung ist es, allen mit der Forschung befassten Personen italienischer, deutscher und slowenischer Sprache ein Forum des Austausches und des Dialogs zu bieten, den derzeitigen Wissensstand in Bozen, Trient und Triest vorzustellen sowie Parallelen und Unterschiede bei der Vorgehensweise der Zentralstellen gegenüber den verschiedenen Regionen herauszuarbeiten.

Die Tagung unter der wissenschaftlichen Leitung von Diego D'Amelio, Andrea Di Michele, Giorgio Mezzalira und Raoul Pupo ist ein Kooperationsprojekt zwischen Südtiroler Landesarchiv und Istituto storico italo-germanico  di Trento (Fondazione Bruno Kessler) und gliedert sich in drei Abschnitte: Die erste befasst sich mit dem internationalen Umfeld und den Identitätsdiskursen in Italien und in den Grenzregionen; die zweite und die dritte Sektion sind schwerpunktmäßig der Region Trentino-Südtirol beziehungsweise Julisch Venetien gewidmet. Details dazu finden sich im angehängten Programm. Tagungssprachen sind Italienisch und Deutsch mit Simultanübersetzung.

Weitere Informationen sind beim wissenschaftlichen Mitarbeiter des Landesarchivs Andrea Di Michele erhältlich: andrea.dimichele@provinz.bz.it

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