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Klein- und Kleinstunternehmen: Bericht zu betrieblichen Bildungsgutscheinen

LPA - Die Koordinationsstelle für berufliche Weiterbildung innerhalb der deutschen Berufsbildung hat im vergangenen Jahr ein quantitatives und qualitatives Monitoring zu den bisherigen Erfahrungen mit den betrieblichen Bildungsgutscheinen durchgeführt; dafür wurden Fragebögen für die Kursteilnehmer ausgewertet und Interviews mit den Betriebsinhabern geführt. Dabei wurde ein hoher Grad an Zufriedenheit mit der Bildungserfahrung erhoben.

Gefördert wird die berufliche Weiterbildung der Mitarbeiter, Inhaber und Gesellschafter von Südtiroler Klein- und Kleinstbetrieben in Form von betrieblichen Bildungsgutscheinen. Bis zu fünf Personen pro Betrieb können an unter­schiedlichen fachlichen Weiterbildungsmaßnahmen im In- und Ausland teilnehmen. Der maximale Beitrag pro Betrieb beträgt 9.000 Euro.

Ziel des Monitorings war es vor allem, die Meinung der von den betrieblichen Bildungsgutscheinen begünstigten Unternehmen kennen zu lernen und zu erfahren, welche Rolle die berufliche Weiterbildung für die Klein- und Kleinstbetriebe in Südtirol spielt. Zudem konnten wertvolle und nützliche Hinweise sowie Vorschläge zur Verbesserung der angebotenen Förderschiene gesammelt werden.

Die 46 bisher begünstigten Betriebe waren überwiegend Kleinstbetriebe (74 Prozent) mit nicht mehr als neun Beschäftigten, die vorwiegend den Wirtschaftsbereichen des Handwerks (44 Prozent), des Handels (26 Prozent) und des Dienstleistungsgewerbes (26 Prozent) angehören. Der typische Teilnehmer an den finanzierten Bildungsmaßnahmen war Arbeiter, männlich, jünger als 30 Jahre und mit unbefristetem Arbeitsvertrag. Beinahe 60 Prozent der Adressaten verfügen über den Mittelschulabschluss oder eine berufliche Qualifikation, und mehr als 40 Prozent üben in ihrem Betrieb die Tätigkeit eines einfachen Arbeiters oder Facharbeiters aus. Es handelt sich dabei um ein sehr erfreuliches Ergebnis, da es der Deutschen Berufsbildung mit dieser Förderschiene gelungen ist, Arbeitnehmer aufzufangen und in Weiterbildungsmaßnahmen einzubeziehen, die in der Regel nicht an solchen teilnehmen.

Die Wahl der Weiterbildungsmaßnahmen wurde im Einvernehmen zwischen Betrieb und Arbeitnehmern getroffen. Die Teilnehmer haben überwiegend Kurse außerhalb Südtirols besucht (64 von 113 Kursen, etwa 57 Prozent der Gesamtzahl der Kurse). Die ausgewählten Kurse betrafen hauptsächlich fachlich-berufliche Themen, die sich auf den Wirtschaftssektor des geförderten Unternehmens bezogen.

Alle involvierten Arbeitnehmer haben einen hohen Grad an Zufriedenheit mit der Bildungserfahrung zum Ausdruck gebracht. Diese Zufriedenheit betrifft verschiedene Aspekte der beruflichen Weiterbildung, von der Kompetenz und den kommunikativen Fähigkeiten der Lehrkräfte bis hin zu den eingesetzten Lehrmaterialien und der Organisation der Maßnahmen.

Weiters konnte erhoben werden, dass den Inhabern der Südtiroler Klein- und Kleinstunternehmen sehr wohl an der beruflichen Weiterbildung des eigenen Personals gelegen ist und sie dieser auch die notwendige Aufmerksamkeit schenken. In einigen Klein- und Kleinstunternehmen wurde sogar die Existenz einer systematischen Planung der Weiterbildungsmaßnahmen festgestellt, die auf einer sorgfältigen Analyse des Weiterbildungsbedarfs des Betriebs und der einzelnen Arbeitnehmer fußt.

Der betriebliche Bildungsgutschein hat einerseits einer größeren Anzahl von Arbeitnehmern erlaubt, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen. Andererseits konnte die Anzahl der besuchten Kurse pro Mitarbeiter deutlich erhöht werden. Die öffentliche Finanzierung ermöglicht demnach den Besuch von Weiterbildungsmaßnahmen, die sonst vom Klein- und Kleinstunternehmen nicht finanziert worden wären. Sie stellt in vielen Fällen sogar die einzige Möglichkeit dar, berufliche Weiterbildungsmaßnahmen zu verwirklichen.

Der gesamte Monitoringbericht kann auf der Homepage www.provinz.bz.it/berufsbildung unter "Aktuelles" eingesehen werden.

Weitere Auskünfte zur Förderung von Klein- und Kleinstunternehmen erteilt die Koordinationsstelle für berufliche Weiterbildung unter der Telefonnummer 0471 416927 oder 416930.

mac