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Kooperation "Schule-Arbeitswelt" besiegelt, 19 Übungsfirmen zertifiziert

LPA - Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt stand heute (7. Juni) im Bozner Palais Widmann im Mittelpunkt. Dabei gab es gleich zwei Höhepunkte: Zum wurde 19 Südtiroler Übungsfirmen das Zertifikat "Qualitätsmarke Übungsfirma 2013" verliehen, zum anderen wurde die neue Rahmenvereinbarung "Schule-Arbeitswelt" unterzeichnet.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt stand heute im Bozner Palais Widmann im Mittelpunkt

Es sei die vorrangige Aufgabe der Bildungseinrichtungen, erklärte zum Auftakt der Veranstaltung Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur, den jungen Menschen das nötige Rüstzeug für ein Bestehen im wirtschaftlichen Wettbewerb mitzugeben, damit sich deren Wunsch nach einer sinnstiftenden Arbeit mit einer angemessenen Entlohnung verwirklichen könne. "In Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen ist der Dialog zwischen Bildungswelt und Unternehmertum besonders wichtig", erklärte die Landesrätin. "Sowohl Unternehmen als auch künftige Bewerberbende können davon profitieren, wenn sie frühzeitig aufeinander zugehen", so die Landesrätin.

Dass Schule kein in sich abgeschlossener Lernraum sei, sondern von ihren Beziehungen nach außen lebe, betonte anschließend Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Er verwies auf die immer komplexere Arbeitswelt und die neuen Fähigkeiten, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt seien. "Die Schulabsolventen müssen flexibel und sehr gut ausgebildet sein. Viele sprechen von der neuen Generation Y, von jungen Menschen, die breit ausgebildet sind, über Allgemeinbildung wie Spezialwissen verfügen, die bereit sind, sich ein Leben lang zu bilden und die Chancen zu nutzen, die ihnen der Arbeitsmarkt bietet", so der Schulamtsleiter. Er erinnerte daran, dass die Zusammenarbeit zwischen der deutschen Schule und der Arbeitswelt bereits jahrelange Tradition habe und einzigartig sei, was Form und Intensität angehe. Sie könne als wirksame Maßnahme gegen die Jugendarbeitslosigkeit eingestuft werden.

In die selbe Kerbe schlug Handelskammerpräsident Michl Ebner in Vertretung von Südtirols 57.000 Unternehmungen und tausend Genossenschaften. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Schule sei umso wichtiger, je länger die kritische Wirtschaftlage andauere. "Krise bedeutet auch Chance", so Ebner, der die Jugendlichen dazu aufrief, "teilzunehmen, hinzuschauen und zu lernen".

Über die neue Vereinbarung "Zusammenarbeit Schule - Arbeitswelt", informierte Schulinspektorin Eva Brunnbauer. Ein erstes Kooperationsabkommen hatten das Deutsche Schulamt mit der Handelskammer Bozen und einer Reihe von Wirtschaftsverbänden und Kammern bereits 2006 abgeschlossen. Der Impuls für die Neuauflage kommt von einem Beschluss der Landesregierung, der allen Schülern der Gymnasien und Fachoberschulen im Laufe der fünf Jahre Oberschule ein zweiwöchiges Praktikum ermöglicht. Die Inspektorin betonte, dass Lehrpersonen mittlerweile selbstverständlich auf die Angebote des Netzwerkes "Schule-Arbeitswelt" zurückgreifen, wozu Fachvorträge, Fachunterricht, Projektbegleitung, Betriebserkundungen, Bewerbungstraining und vieles andere mehr zählen. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung heute von Schulamtsleiter Peter Höllrigl, Handelskammerpräsident Ebner und den Vorsitzenden von 19 Verbänden, Körperschaften und Berufskammern.

Als Paradebeispiel der Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitswelt wurden heute die Übungsfirmen bezeichnet, von denen an Südtirols Wirtschaftsfachoberschulen 50 existieren, die intensive Geschäftsbeziehungen mit anderen Übungsfirmen des Landes und Europas pflegen. Die Qualität der Arbeit der Übungsfirmen wird jährlich nach der österreichischen Übungsfirmenzertifizierung ONR 42000 bewertet. In diesem Jahr haben sich 19 der 50 Südtiroler Übungsfirmen dieser anspruchsvollen Evaluation unterzogen. Alle 19 Übungsfirmen bestanden das Prüfungsverfahren und erhielten heute aus den Händen von Schulamtsleiter Höllrigl das Zertifikat "Qualitätsmarke Übungsfirma 2013".

Auf dem Programm der heutigen Veranstaltung standen auch zwei Vorträge: Ein Bild der jungen Unternehmer von heute zeichnete Jungunternehmer-Präsident Thomas Moriggl. Christian Tanner vom Raiffeisenverband gab den Jugendlichen Tipps für den Berufseinstieg mit auf den Weg. Zudem präsentierten die Mitglieder der Übungsfirmen die Highlights des Schuljahres 2012/2013.

jw

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