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Italienische Schulen: Über 1800 Sprachendiplome ausgestellt

Die italienischen Schulen haben im zu Ende gehenden Unterrichtsjahr 1819 Sprachdiplome ausgestellt. Das sind ein Drittel mehr als noch 2012 und für Landesrat Christian Tommasini ein klares Indiz für den Erfolg des eingeschlagenen Weges: "Mehrsprachigkeit und Sprachenerwerb sind das Schlüsselthema der italienischen Schulpolitik Die Daten beweisen, dass die Schulen den Sprachenerwerb erfolgreich fördern."

Schulinspektor Franz Lemayr, Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei, Landesrat Christian Tommasini sowie Renzo Roncat und Franco Russo von der italienischen Berufsbildung. Foto: A. Pertl.

Bis vor wenigen Jahren war die Zweisprachigkeitsprüfung des Landes die einzige gültige Prüfung zur Anerkennung der Kenntnisse der Zweitsprache in Südtirol. Seit 2009 ist eine neue Regelung in Kraft, die international anerkannte Sprachnachweise der Zweisprachigkeitsprüfung gleichgestellt. In zahlreichen italienischen Schulen können die Schüler und Studenten seither ein Sprachdiplom erwerben, und zwar für die deutsche Sprache, aber auch in den Sprachen englisch, französisch, spanisch und russisch. Das Diplom wird europaweit anerkannt. „Für die italienische Schule ist der Spracherwerb das Schlüsselthema. Wir konzentrieren uns auf die Mehrsprachigkeit und peilen eine mehrsprachige Schule an. Seit 2009 können die zertifizierten Sprachzertifikate erworben werden und die stark steigende Anzahl der Zertifikate zeigt, dass unsere Strategie die richtige ist", erklärt Landesrat Christian Tommasini.

Im gerade zu Ende gehenden Schuljahr sind an den italienischen Schulen 1819 Sprachzertifikate ausgestellt worden. Das sind 50 Prozent mehr als noch 2012 und ein Anstieg von 600 Prozent gegenüber 2009, als gerade einmal 300 Sprachzertifikate ausgestellt wurden. Den Löwenanteil der ausgestellten Sprachdiplome stellen naturgemäß die deutschen Zertifikate dar. Von diesen sind 1343 ausgestellt worden. „70 Pflicht- und 34 Oberschulen stellen die Deutsch-Diplome aus. 87 Prozent der Schüler und Studenten, die sich um das Zertifikat bemühen, schaffen die Prüfung. Diese Quote zeigt, dass die Vorbereitung im Unterricht gut ist", so Tommasini. Die Sprachdiplome können aber nicht nur an den Schulen, sondern auch in den Sprachenzentren des italienischen Kulturressorts in Bozen und Meran erworben werden. Diese Möglichkeit haben im vergangenen Jahr 250 Erwachsene genützt.

Das Sprachdiplom-Angebot sei für die italienischen Schulen nicht nur eine Möglichkeit, die Sprachkompetenzen der Schüler zu messen, sondern sei auch ein Anreiz, um die Didaktik im Sprachenbereich innovativer zu gestalten, ist Landesrat Tommasini überzeugt. Darüber hinaus werde laut Tommasini auch der Prüfungscharakter, dem die herkömmliche Zweisprachigkeitsprüfung innewohne, relativiert.

Bei der heutigen Vorstellung der Zahlen zum Sprachenerwerb wiesen Tommasini und die italienische Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei auch auf das breite Angebot zum Erwerb der Zweitsprache hin, das vom Schüleraustausch und Partnerschulen bis hin zum Projekt „Europass mobilità" in der Berufsbildung reicht.

ohn

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