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Neuer Lehrberuf: Pferdefachmann bzw. Pferdefachfrau

LPA - Die Landesregierung hat vor kurzem den Lehrberuf „Pferdefachfrau/Pferdefachmann“ eingeführt. Pferde haltende Betriebe in Südtirol können somit Lehrlinge einstellen. Der theoretische Teil der Ausbildung findet in Bayern an der Staatlichen Berufsschule München-Land statt. „So profitieren wir von der Erfahrung und Kompetenz der Bildungseinrichtungen in Bayern und unsere Jugendliche haben zudem die Chance, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und Einblick in eine andere Arbeits- und Schulwelt zu erhalten“, sagt Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte die Landesverwaltung die Verhandlungen mit der Regierung von Oberbayern abgeschlossen. Somit ist es künftig für junge Südtiroler und Südtirolerinnen in Zukunft möglich, den theoretischen Teil der Ausbildung im Bereich Pferdewirtschaft (Fachrichtung Pferdehaltung und Service) an der Staatlichen Berufsschule München-Land zu absolvieren. Dem damaligen Landesrat Hans Berger war es ein großes Anliegen, das Berufsbild des Pferdefachmanns bzw. der Pferdefachfrau einzuführen. Er unternahm deshalb mehrere Versuche, eine Ausbildung in diesem Bereich zu gewährleisten.

Im Laufe des heurigen Jahres haben dann der Südtiroler Bauernbund, der Hoteliers- und Gastwirteverband, der Handels- und Dienstleistungsverband sowie die Fachgewerkschaften ein Landesabkommen ausgearbeitet, welches den neuen Lehrberuf regelt, und die Landesabteilung für Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung hat zusammen mit dem Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung die Bildungsordnung erstellt. Damit können Interessierte bereits im kommenden Herbst mit der auf drei Jahre angelegte Lehrlingsausbildung beginnen.

„Besonders freut es mich, dass es uns gelungen ist, dieses neue und interessante Angebot zusammen mit unseren Nachbarn in Bayern zu organisieren", sagt Landeshauptmann Luis Durnwalder, der nun für die Bereiche Landwirtschaft sowie land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung zuständig ist. „Wir können auf diese Weise nicht nur von der langen Erfahrung und hohen Kompetenz der dortigen Bildungseinrichtungen profitieren, sondern geben unseren Jugendlichen auch die Chance, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und Einblick in eine andere Arbeits- und Schulwelt zu erhalten", betont Durnwalder.

Zur dreijährigen Lehrausbildung zugelassen sind Jugendliche, die zwischen 15 und 24 Jahre (24 und 365 Tage) alt sind. Minderjährige müssen außerdem den Mittelschulabschluss vorweisen. Interesse und Erfahrung mit dem Umgang mit Pferden werden ebenfalls vorausgesetzt.

Betriebe, die Lehrlinge einstellen möchten, müssen ins Handelsregister oder in eine Berufskammer eingetragen sein. Zudem ist der Besuch eines Kurses für Lehrlingsausbilder/-innen oder die Beantragung des entsprechenden Bildungsguthabens erforderlich.

„Viele junge Pferdenarren träumen wohl davon, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Die Ausbildung zur Pferdefachfrau oder zum Pferdefachmann ist aber sehr anspruchsvoll und verlangt einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Lebewesen Pferd", erklärt Stefan Walder, Direktor der Landesabteilung Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung. „Neben dem fachlichen Wissen sind vor allem Kompetenzen in Beratung, Kommunikation, Teamfähigkeit, Urteilsvermögen und Außendarstellung sehr wichtig. Zuverlässigkeit, die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten und eine gute körperliche Fitness werden vorausgesetzt", sagt Walder.

„Sobald der Arbeitgeber das Lehrverhältnis telematisch an die Abteilung Arbeit gemeldet hat, schreibt das Amt für Lehrlingswesen den Lehrling in die Schule in Deutschland ein. Die Kosten für den Schulbesuch, den Heimplatz in München sowie die Fahrtkosten übernimmt das Land", ergänzt Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Landesamtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung.

Genauere Auskünfte über den neuen Lehrberuf „Pferdefachmann bzw. Pferdefachfrau" erteilen das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, Dantestraße 11  in Bozen (Rufnummer: 0471 416984, E-Mail: gertraud.aschbacher@provinz.bz.it) oder die Dienststelle für Bergbauernberatung, Brennerstrasse 6, in Bozen (Rufnummer: 0471 415013, E-Mail: claudia.nocker@provinz.bz.it).

SAN