Aktuelles

Gemeinsame Geschichtsforschung von Landesarchiv und Musikkapellen

LPA - Das Südtiroler Landesarchiv und der Verband der Südtiroler Musikkapellen werden gemeinsam die Zeit der Diktaturen erforschen. Die Landesrätin für Kultur hat vor kurzem in Bozen mit Vertretenden der beiden Einrichtungen die gemeinsame Forschungsarbeit zur Südtiroler Musikgeschichte in der Zeit der Diktaturen besprochen.

Landesrätin Kasslatter Mur mit den Führungsspitzen des VSM und des Südtiroler Landesarchivs

Das Südtiroler Landesarchiv und der Verband Südtiroler Musikkapellen (VSM) haben bei dem Gespräch mit der Landesrätin die Eckpunkte für eine gemeinsame  Erforschung der Geschichte der Musikkapellen in Südtirol in der Zeit von Faschismus, nationalsozialistischer Besetzung und in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegt. Diese Forschungsarbeit soll auch im historischen Kontext von Tirol und dem Trentino stehen. Ein zeithistorischer, musikhistorischer und ethnologisch-kulturhistorischer Zugang soll unter anderem Antworten auf eine Reihe von Fragen liefern.

So soll hinterfragt werden, welche Strukturen die Südtiroler Blasmusikszene unter dem Faschismus hatte? Wie Volkskultur generell als politisches Instrument von den Diktaturen missbraucht wurde?  Wie sich das musikalische Repertoire der Musikkapellen in den Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und der zweiten Nachkriegszeit entwickelt hat? Wer die führenden Köpfe waren, und ob es Unterschiede gab zwischen Stadt, Land und neuen Industriesiedlungen? Das sind nur einige der Fragen, die das auf mehrere Jahre angelegte Forschungsprojekt beantworten soll, das auch in gemeinsamer Trägerschaft des Südtiroler Landesarchivs und des VSM veröffentlicht werden wird.

Nach den Worten des VSM-Vorsitzenden Josef Fauster wird die Zusammenarbeit weit mehr sein als eine Erforschung der Verbandsgeschichte und interessante und bisher unbekannte Entwicklungen der Blasmusik in Südtiroler herausarbeiten. Für Landesrätin Sabina Kasslatter Mur ist es wichtig, dass durch diese Zusammenarbeit Forschungslücken geschlossen werden  und dass die Forschungsarbeit einen weiteren Schwerpunkt der Volkskultur historisch bearbeitet. Schon 2009 hatte die Landesrätin im Rahmen des Gedenkjahres unter dem Motto "Geschichte trifft Zukunft" eine Forschungsarbeit zu den Frauen in den Traditionsvereinen im Südtiroler Landesarchiv in Auftrag gegeben. Ein Ergebnis ist der historisch und ethnologisch angelegte Sammelband "Die Marketenderin. Frauen in Traditionsvereinen". Der von Siglinde Clementi herausgegebene Band war im Frühjahr vorgestellt worden.

 

jw

Bildergalerie