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Deutsche Schule Dänemarks: Schulleitende besuchen Südtirol

LPA - Über den Sprachunterricht und die Zweisprachigkeit in Südtirols Schulwelt will sich eine Delegation von Schulleitenden der deutschen Schulen in Dänemark bei einem Südtirolbesuch informieren. Auf dem Programm stehen Gespräche im Deutschen Bildungsressort sowie Schulbesuche.

Die Delegation der deutschen Schulen in Dänemark im Deutschen Bildungsressort mit Inspektor Ferdinand Patscheider (links) und Delegationsleiter Rektor Phillipp Rogge (Mitte)

Eröffnet wurde das Besuchsprogramm heute Vormittag (21. Oktober) mit einer Aussprache im Deutschen Bildungsressort. Ferdinand Patscheider, Inspektor für den sprachlich-expressiven Bereich, informierte die Gäste der deutschsprachigen Minderheit in Dänemark über das Südtiroler Schulsystem, das Sprachenlernen und den Sprachunterricht an Südtirols Schulen sowie über Fragen der Zwei- und Mehrsprachigkeit in Südtirol. Am morgigen Dienstag (22. Oktober) besucht die dänische Delegation unter der Leitung von Phillipp Rogge, Rektor der Deutschen Schule Hadersleben/Haderslev, das Klassische, Sprachen- und Kunstgymnasium "Walther von der Vogelweide" in Bozen. Nach einer Einführung und Vorstellung der Schule durch die Direktorin Martina Adami stehen Gespräche mit Sprach-Lehrpersonen sowie Klassenbesuche auf dem Programm.

Die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig umfasst heute etwa 12.000 Mitglieder im südlichsten Teil Dänemarks und ist als einzige Minderheit mit ihrer sprachlichen Besonderheit in Dänemark anerkannt. In den 20 Kindergärten werden 600 Kinder betreut, in den 14 allgemein bildenden Schulen sowie dem Gymnasium und der Deutschen Nachschule "Tingleff" 1500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Rektor Phillipp Rogge dazu: "Die Schulen und das Gymnasium des Deutschen Schul- und Sprachvereins für Nordschleswig sind private Schulen und werden von einem örtlichen Schulverein mit eigener Satzung und einem von den Eltern gewählten Vorstand getragen. Schulen und Kindergärten schaffen die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler sowohl in die deutsche als auch die dänische Sprach- und Kulturwelt einzuführen. Damit wird ein auf Toleranz und Selbstbestimmung beruhendes Leben in zwei Kulturen möglich."

Die Deutsche Schule in Dänemark setzt sich laut Heiner Clausen, Schulleiter der "Ludwig-Andresen-Schule" in Tondern/Tǿnder, zum Ziel, "ihre Schülerinnen und Schüler mit deutscher Sprache und Kultur vertraut zu machen, sie aber gleichzeitig möglichst optimal auf ein Leben im dänischen Staat vorzubereiten. Sowohl der Deutsch- als auch der Dänischunterricht werden nach muttersprachlichen Gesichtspunkten unterrichtet. Alle Schülerinnen und Schüler der Schule wachsen somit zweisprachig auf".

Die sprachliche Förderung ist für Phillipp Rogge nicht nur für die Entwicklung der Zweisprachigkeit wichtig, sondern für eine umfassende Entwicklung des ganzen Menschen. "Daher muss schon im frühen Kindesalter viel mit dem Kind gesprochen, gelesen, erzählt und gesungen wird. So lernt es nicht nur Wörter und Sätze, sondern erfährt, dass es Spaß macht, wenn man sich ausdrücken kann. Wenn das dann noch in zwei Sprachen gelingt, umso besser!"

jw

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