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Herbsttagung der Schulführungskräfte im Zeichen des Web 2.0

LPA - Dem brandaktuellen Thema "Informations- und Medienkompetenz im Zeitalter von Web 2.0 und Cloud Computing" war die diesjährige Herbsttagung der Schulführungskräfte von Musikschulen und Kindergartensprengel gewidmet, die am Sozialwissenschaftlichen Gymnasium in Brixen stattgefunden hat.

Sie wurden bei der Tagung von Schulamtsleiter Höllrigl und den Kollegen gewürdigt: Schulführungskräfte, die in den Ruhestand getreten sind, und Landesrätin Kasslatter Mur

Martin Ebner, Dozent der Technischen Universität Graz und dort für sämtliche E-Learning-Belange verantwortlich, stellte in seinem Referat die Frage: "Ist der Touch-Screen der Füller von morgen?" Er vertrat die These, dass sich das Bildungssystem von heute radikal ändern müsse, um die Jugendlichen noch erreichen zu können. Kinder und Jugendliche von heute bezeichnete er als Digital Natives, die Erwachsenen hingegen seien bestenfalls Digital Immigrants. "Digitales Leben ist für Jugendliche normal, selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken. Das Internet ist für sie mit Abstand das wichtigste Medium", sagte Ebner. 81 Prozent der Schüler und Schülerinnen würden ihr Mobiltelefon auch gern für Lehr- und Lernzwecke einsetzen, lediglich 25 Prozent der Lehrpersonen begrüßten dies. Diese Diskrepanz, diesen 80-25-Gap, gelte es zu überwinden. Das Lernen von morgen werde kooperativ sein und sich frei verfügbarer, interaktiver und vernetzter Lehrmaterialien bedienen.

Der zweite Referent der Tagung, Jürgen Palme, Medienpädagoge, Buchautor und Initiator zahlreicher medienpädagogischer Modellprojekte hieb am zweiten Tag in die gleiche Kerbe. "Wir erleben gerade einen umfassenden Medienwandel: Smartphones und Tablets erobern den Alltag, Programme werden durch Apps ersetzt, Wikipedia verdrängt den Brockhaus und die neuen sozialen Medien wie Facebook drängen immer stärker in das Leben der Jugendlichen und Heranwachsenden", so Palme. Die medialen Inhalte wanderten vom Bildschirm auf den Touch-Screen. Computer würden immer intuitiver und leichter bedienbar. Auch die Kinder könnten mit kleinen Finger und großen Augen die Medienwelt erwecken: Das sei eine aufregende Entwicklung, die es auch in der Medienpädagogik und der frühkindlichen Erziehung zu beachten gelte. Zugleich, so Palme, bekommt die aktive Medienarbeit neue Impulse, der Einsatz mobiler Geräte ermöglicht innovative Bildungsrouten. Die Schul- und Bildungswelt stehe hier vor großen Herausforderungen.

Gelungene Beispiele zum Einsatz von neuen Medien im Unterricht wie beispielsweise Tablets stellten Vertretende aus Mittel- und Oberschule, aber auch aus Kindergarten und Berufsbildung vor. Die Experten des Bereichs Innovation und Beratung und des Bereichs Berufsbildung am Deutschen Bildungsressort präsentierten ihrerseits Praxisbeispiele aus Kindergarten, Schule und Berufsbildung und informierten über die zugrunde liegenden didaktische Konzepte, die technische Umsetzung und die Finanzierung.

Bei der Tagung verabschiedeten sich Schulamtsleiter und Schulführungskräfte auch von den Kollegen, die in diesem Schuljahr in den Ruhestand getreten sind. Verabschiedet und gewürdigt wurde zudem die scheidende Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur.

jw

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