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Südtirols Weiterbildung orientiert sich an neuem Leitbild

LPA - Über 9000 Veranstaltungen, mehr als 200.000 Weiterbildungsstunden, über 140.000 Teilnahmen - das sind die Eckzahlen 2012 der Südtiroler Weiterbildung. Am heutigen Tag der Weiterbildung und anlässlich des 30. Geburtstages des Weiterbildungsgesetzes (7. November) wurde in Auer im Beisein von Landesrätin Sabina Kasslatter Mur das neue Leitbild vorgestellt.

"Südtirol befindet sich wie alle europäischen Länder im Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft, Information und Wissen sind zunehmend die Antriebskräfte der neuen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen", erklärte die geschäftsführende Bildungslandesrätin. Aus- aber auch Weiterbildung seien nicht zuletzt im Lichte der Wirtschaftskrise von grundlegender Bedeutung. "Südtirols Weiterbildungslandschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewachsen ist", so Landesrätin Kasslatter Mur, wobei die Qualität der Weiterbildungsorganisationen gesteigert wurde und seit 1998 durch regelmäßige Kontrollen gesichert werde.

Zugrunde liegt der Weiterbildungsarbeit in Südtirol ein nunmehr 30 Jahre altes Landesgesetz. Dass dieses Gesetz seit drei Jahrzehnten in Kraft ist, sei Zeichen dafür, dass es sich um ein sinnvolles Regelwerk handle, das eine gute Entwicklung ermöglicht habe, so Landesrätin Kasslatter Mur. "Wir dürfen uns aber nicht zufrieden geben, den die Gesellschaft und ihre Bedürfnisse und Notwendigkeiten entwickeln sich stetig weiter", erklärte die Bildungslandesrätin. Um auf diese Entwicklungen zu reagieren, sei nun von den Weiterbildungsakteuren im Land ein neues Leitbild erarbeitet worden.

"Dieses neue Leitbild der Südtiroler Weiterbildung setzt drei Akzente", wie der Direktor im Landesamt für Weiterbildung, Hubert Bertoluzza, ausführte: Zum einen werde die Teilhabe möglichst vieler Mensche an der Weiterbildung als zentrale Aufgabe aller Akteure festgeschrieben, zum anderen sei - im Sinne der neuen Erkenntnisse aus Hirnforschung und Pädagogik - nicht mehr das "Lehren", sondern das "Lernen" Kernbegriff und schließlich werde das Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz der Weiterbildungsakteure thematisiert. Dies Spannungsfeld wirke sich positiv aus, wenn ein ausdifferenziertes System entstehe, das den verschiedensten Anforderungen und Bedürfnissen gerecht wird.

Das neue Leitbild der Südtiroler Weiterbildung wurde von den Weiterbildungseinrichtungen, Bildungshäusern und Bildungsausschüssen im Zusammenarbeit mit dem Amt für Weiterbildung der Landesabteilung Deutsche Kultur erarbeitet und ersetzt das 21 Jahre alte Leitbild von 1992. Bildungslandesrätin Kasslatter Mur bezeichnete das Leitbild als einen ersten wichtigen Schritt für eine weitere Vernetzung im Bereich der Weiterbildung, einer Bündelung der Angebote und einer optimalen Nutzung der Synergien.  

Gemeinsam mit der Vorstellung des neuen Weiterbildungsleitbildes wurde in der Bibliothek von Auer heute auch die Interessensgemeinschaft proWeiterbildung vorgestellt, zu der sich im September 2013 die Weiterbildungseinrichtungen alpha beta piccadilly, Bildungshaus Kloster Neustift, Bildungshaus Lichtenburg Nals - Sozialbildungszentrum Stiftung St. Elisabeth, Bildungshaus Schloss Goldrain, Haus der Familie - Lichtenstern, Kardinal Nikolaus Cusanus Akademie mit Bildungshaus St. Georg Sarns, Katholisches Bildungswerk, KVW Bildung, SBB Weiterbildungsgenossenschaft, Verband der Volkshochschulen Südtirols und Volkshochschule Urania Meran zusammengeschlossen haben. Ziel der Interessensgemeinschaft sei es, die bildungspolitischen Anliegen gegenüber der Politik und anderen Entscheidungsträgern zu vertreten und die Öffentlichkeit zu informieren, erklärten bei der heutigen Vorstellung die Direktorin des Bildungshauses Lichtenburg, Elfi Kirmaier, der Präsident des Verbandes der Volkshochschulen, Oswald Rogger und der Leiter des Katholischen Bildungswerkes, Hannes Rechenmacher.  

jw