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Sozialbilanz der Landesberufsschule "Einaudi" vorgestellt

LPA - In zweijähriger Arbeit hat die italienische Landesberufsschule für Handel, Tourismus und Dienstleistungen "Luigi Einaudi" eine Sozialbilanz erstellt. Sie wurde heute nachmittag (8. November) im Beisein von Landesrat Christian Tommasini, dem Koordinator des Bereichs italienische Berufsbildung Franco Russo und Schuldirektorin Nicoletta Rizzoli präsentiert.

Der Sitz der Landesberufsschule "Luigi Einaudi" in Bozen

Eine Sozialbilanz zeigt den sozialen Nutzen und die sozialen Kosten eines Unternehmens oder eines Betriebs auf und stellt somit einen Kontrapunkt zur Wirtschaftsbilanz dar. Um eine solche Sozialbilanz zu erstellen, hat die italienische Landesberufsschule für Handel, Tourismus und Dienstleistungen "L. Einaudi" in Bozen seit 2012 systematisch Daten über Aus- und Fortbildungsangebote, Kursteilnehmende, Praktika und Berufseinstiege gesammelt.

"Es handelt sich um die erste Sozialbilanz einer Berufsbildungseinrichtung in Südtirol", betonte Landesrat Christian Tommasini. "Ziel ist es, auf Basis der gesammelten Daten das Bildungsangebot der Schule weiter zu verbessern und es bestmöglich an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anzupassen."

Schuldirektorin Nicoletta Rizzoli sprach von einem strategischen Instrument zur Weiterentwicklung der Schule und stellte einige interessante Daten aus der Sozialbilanz vor. So gelingt einem Drittel der Schülerinnen und Schüler der LBS "Einaudi" der Eintritt in die Arbeitswelt innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Ausbildung. Bemerkenswert ist auch der hohe Frauenanteil: Von über 1.600 Kursbesuchern sind 43 Prozent Frauen. Zahlreiche Kursteilnehmer haben mehrere Kurse besucht, insgesamt gab es 2.214 Einschreibungen. Beinahe 200.000 Weiterbildungsstunden entfallen auf die Grundausbildung für die 14- bis 18-Jährigen. Im Bereich Weiterbildung wurden hingegen im Zeitraum 2010-2012 4.700 Teilnehmer gezählt; es besteht ein guter Kontakt mit rund 490 Betrieben im ganzen Land. 13 Prozent der Kursteilnehmer im Bereich Weiterbildung sind arbeitslose Personen, davon 53 Prozent Frauen, während die 50+Generation mit 15 Prozent der Kursteilnehmer ebenso eine wichtige Zielgruppe darstellt. 

Das Projekt "Sozialbilanz" beziehe alle Interessensgruppen der Schule wie Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Familien, Unternehmen und lokale Institutionen mit ein. Wie Franco Russo, Koordinator des Bereichs italienische Berufsbildung ausführte, handle sich hierbei um ein Modellprojekt, das in der Folge auch auf andere Schulen ausgedehnt werden könne.

mpi

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Sozialbilanz der Landesberufsschule Einaudi in Bozen vorgestellt

Landesrat Tommasini zur Bedeutung der Sozialbilanz von Schulen

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