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Vergleichende Grammatik für Deutsch, Ladinisch und Italienisch vorgestellt

LPA - Der Bereich Innovation und Beratung im Ladinischen Bildungsressort hat den dritten Band der vergleichenden Grammatik der deutschen, ladinischen und italienischen Sprache herausgegeben; das Buch über den Aufbau des einfachen Satzes ist jetzt vorgestellt worden.

Schulamtsleiter Roland Verra wies bei der Vorstellung auf die Bedeutung einer vergleichenden Grammatik für die dreisprachige ladinische Schule hin; er dankte der Autorin Heidi Siller Runggaldier und den Autoren Horst Sitta und Peter Gallmann für die gute Zusammenarbeit und ihren großen Einsatz. Als Revisoren und Ratgeber für die ladinischen Beispielsätze der Grammatik haben wie bei den ersten beiden Teilen Marco Forni und Giovanni Mischì vom Ladinischen Kulturinstitut "Micurà de Rü" mitgearbeitet, die italienischen Beispielsätze hat Francesca Santevecchi, Lektorin für Italienisch an der Universität Innsbruck, durchgesehen.

Autor Horst Sitta, emeritierter Professor der Universität Zürich, betonte die Wichtigkeit einer vergleichenden Grammatik für einen gediegenen Sprachunterricht. Besonders am Herzen liege ihm, führte er aus, sprachwissenschaftlich komplexe Zusammenhänge in einer Sprache zu formulieren, die Lehrpersonen aufnehmen können, um das Wissen Schülerinnen und Schülern zu vermitteln. Autor Peter Gallmann, Professor für deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Jena, illustrierte am Beispiel der Deklination der deutschen Pronomen, wie unübersichtlich ein Grammatikbereich sein kann; er machte aber auch Hoffnung: das vorliegende Buch rege dazu an, auch die Grammatik der eigenen Sprache "mit fremdem Blick" zu betrachten". Dieser "fremde Blick" helfe, die Strukturen der eigenen Sprache, die für gewöhnlich als selbstverständlich hingenommen wird, genauer zu erfassen. Den Aufbau der eigenen Sprache zu verstehen, erlaubt dann vergleichend, sich weitere Sprachen anzueignen. Autorin Heidi Siller Runggaldier, Professorin für Romanistik an der Universität Innsbruck, zeigte anhand von Beispielen auf, wie unterschiedlich die Regeln sind, die im Deutschen, Ladinischen und Italienischen die Stellung der Wörter im Satz bestimmen. Ein Vergleich dieser Regeln ist vor allem darum für alle Lernenden fruchtbar, weil sie damit in der Praxis Interferenzen aus den anderen Sprachen vermeiden können.

In der Diskussion mit dem Publikum gaben die Verfasser ihrem Wunsch Ausdruck, dass das Werk auch seinen Weg zu denjenigen finde, die die drei Sprachen in ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen verwenden. In Zusammenarbeit mit dem Ladinischen Bereich Innovation und Beratung sollen Fortbildungen angeboten und Lehrmaterialien erarbeitet werden, die das vorliegende Grundlagenwerk zur Anwendung in der Praxis aufbereiten.

Inzwischen wird bereits am nächsten Band der Reihe "Sprachen im Vergleich" gearbeitet, der einem Vergleich des zusammengesetzten Satzes gewidmet ist.

mac