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Schulsozialarbeit: Berufsbildung und Uni erarbeiten Konzept

LPA - Mit Hilfe der Schulsozialarbeit sollen Jugendliche in Problemsituationen aufgefangen und zu einer Berufsausbildung begleitet werden. Schulsozialarbeit ist somit eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. Ein Konzept dazu wollen nun das Deutsche Bildungsressort und die Freie Universität Bozen gemeinsam entwickeln.

Schulsozialarbeit: Direktor Gerstgrasser und Rektor Lorenz beim gemeinsamen Workshop

Um die Entwicklung von Sozialarbeit ging es jüngst bei einem Workshop von Vertretenden des Bereichs Berufsbildung am Deutschen Bildungsressort unter der Leitung des Direktors Hartwig Gerstgrasser mit dem Rektor der Freien Universität Bozen, Walter Lorenz. Dabei wurden die bestehenden Unterstützungsmodelle für Jugendliche in den verschiedensten Problemlagen diskutiert und Themen zur Entwicklung von Sozialarbeit an den Schulen vertieft. "Schulsozialarbeit soll besonders Jugendliche, die sich aus dem Bildungssystem verabschieden wollen, wieder Mut machen, den Weg zu einer Qualifikation weiterzugehen", so Direktor Gerstgrasser. Eine berufliche Qualifikation sei der beste Schutz vor Jugendarbeitslosigkeit für den Einzelnen, Schulsozialarbeit somit ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit. "Mit Professor Walter Lorenz haben wir einen Partner gefunden, der Wissenschaft und Praxis verbindet, er selbst hat jahrelang in London Schulsozialarbeit geleistet", so Gerstgrasser. 

Rektor Lorenz betonte, dass die Aufgabe der Schule grundsätzlich darin besteht, Wissensvermittlung mit Prozessen der Persönlichkeitsentwicklung zu verbinden. In der Berufsbildung komme eine weitere Herausforderung hinzu, zumal sie in besonderem Maße Brücke zur Arbeitswelt und damit eine wichtige Begleiterin bei der Identitätsfindung der Jugendlichen in der Arbeit sei. "Dass diese Identitätsfindung in der heutigen Zeit schwieriger geworden ist, wird besonders an drei Faktoren sichtbar: veränderte Beziehungsmuster in Familie und Freundeskreis, schwierige Arbeitsaussichten und Unsicherheiten in der Geschlechteridentität", so Lorenz. Die Jugendlichen kämen mit diesen Unsicherheiten in die Berufsschule, daher brauche es Beratungsangebote, Präventionsprojekte und im besten Fall Schulsozialarbeit. Ziel der Maßnahmen ist es, Jugendliche trotz unterschiedlicher Problemsituationen und Schwierigkeiten möglichst zu einem Berufsabschluss zu verhelfen.

Im Rahmen des aus dem Europäischen Sozialfonds mitfinanzierten Projektes "Entwicklung von innovativen Modellen zur Vermeidung von Schulabbruch - Schwerpunkt Schulsozialarbeit" soll bis Juni 2014 ein Konzept erarbeitet werden.

jw

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