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Schulamtsleiter Höllrigl in Wien: Vortrag zur Autonomie der Schulen

LPA - Das Thema "Autonomie der Schulen" wird derzeit in Österreich heiß diskutiert. Auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Schule und Recht hat Schulamtsleiter Peter Höllrigl vergangenen Mittwoch, 22. Jänner, in Wien ein Referat vor Fachpublikum zum Thema "Schulautonomie in Italien und in Südtirol" gehalten. Er zeigte dabei die Entwicklungslinien der Autonomie der Schulen im Spannungsfeld zwischen staatlicher und Landesgesetzgebung auf.

Im Rahmen eines Rechtsvergleich verschiedener Schulautonomien im deutschsprachigen Raum, unter anderem der Schweiz, Österreichs und Hessens, stellte der Schulamtsleiter Südtirols Modell vor. Die Autonomie der Schulen bezeichnete Schulamtsleiter Peter Höllrigl dabei als Errungenschaft, die den Schulen Südtirols neue Freiräume beim Entscheiden und Gestalten eröffnet habe.
Nach einer Einführung in Südtirols Bildungswesen und einem kurzen geschichtlichen Überblick zu den besonderen Merkmalen des Südtiroler Bildungssystems verglich er die Entwicklung der Autonomie der Schulen in Italien mit jener Südtirols. Er zeigte das Spannungsfeld zwischen staatlichen Bestimmungen und Zuständigkeiten des Landes auf und ging auf das Landesgesetz zur Autonomie der Schulen aus dem Jahre 2000 ein, das bis heute die didaktische und organisatorische Autonomie der Schulen, die Rolle der Schulführungskräfte, die Schulgrößen und die Evaluation des Schulsystems regelt.

Im Schlussteil seines Referats zeigte Schulamtsleiter Höllrigl Freiheit und Grenzen der Autonomie der Schulen in Südtirol auf und wagte einen Ausblick, wie sich die Autonomie weiterentwickeln könnte. Dabei stellte er fest, dass eine autonome Schule, die über mehr Freiraum zum Entscheiden und Handeln verfügt, mit komplexen Situationen und Problemen besser umgehen kann als eine zentral gesteuerte. Sie müsse aber offen sein für eine neue Gesprächskultur, für einen Unterricht, der den einzelnen Schüler und die einzelne Schülerin in den Mittelpunkt stellt, und sie müsse beweisen, dass es ihr gelingt, das Lernen der Schülerinnen und Schüler besser und wirksamer zu organisieren, als es eine zentral verwaltete Schule in der Lage wäre.

"Die öffentliche Schule als demokratische Schule muss allen jungen Menschen die Schlüssel in die Hand geben, um die explodierende Wissensvielfalt erschließen zu können", so Peter Höllrigl. Jeder und jede Lernende müsse sich dabei als Teil der Gemeinschaft erfahren können und die Möglichkeit erhalten, sich das entsprechende Wissen und Können anzueignen.

jw