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Zweisprachiges Glaziologie-Camp am Stilfser Joch begeistert Schüler

Schneemaus und Computermouse - dies das Thema des zweisprachigen Glaziologie-Camp, bei dem 22 Maturanten aus insgesamt 9 Schulen des Landes auf der Franzenshöhe am Stilfser Joch vier Tage lang sich intensiv mit naturwissenschaftlichen Themen rund um den Gletscher und dem Leben an der Grenze auseinandersetzen.

Die Teilnehmer des Camps mit Begleitpersonen

Das zweisprachige Glaziologie-Camp fand heuer bereits zum vierten Male statt. Themen waren die Geologie und die Tierwelt des Nationalparks Stilfser Joch, die Klimaveränderung und deren Einfluss auf den Gletscher, Anwendungsgebiete der Fernerkundung sowie Arbeiten mit GPS.

In einer Videokonferenz mit Paolo Gabrielli und Giuliano Bertagna von der Ohio State University in Columbus bekamen die Schüler Einblick in das Leben eines Wissenschaftlers.
Ein Schwerpunkt des diesjährigen Camps war die Zoologie. Eva Ladurner, Expertin für Kleinsäuger, stellte gemeinsam mit den Schülern Lebendfallen auf, um herauszufinden, welche Kleinsäugerarten sich in den verschiedenen Lebensräumen an der Waldgrenze befinden. Die Ausbeute war relativ groß: 9 der 80 ausgebrachten Fallen sind zugeschnappt und wurden mit großer Spannung geöffnet. Die Tiere wurden gewogen, vermessen und auf ihre Art bestimmt, danach wieder in die Freiheit entlassen. Mit dem Ergebnis war die Expertin zufrieden, drei Arten konnten insgesamt erfasst werden, nämlich die Schneemaus, Feldmaus und Alpenwaldmaus.
Die Daten finden nun Eingang in die Datenbank des Naturmuseums und sind im Inernet unter  http://www.florafauna.it/ sichtbar. Höhepunkt des Camps war auch heuer wieder die Gletscherbegehung auf die Suldenspitze. Trotz Nebels und schlechter Sicht kehrten die jungen Leute mit Begeisterung wieder ins Tal zurück.

Referenten der Vorträge, Workshops und Exkursionen waren Christian Aspmair, Geologe und Lehrer, Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfser Joch, Francesca Taponecco (Fernerkundung, Eurac Junior) und Roberto Dinale (Hydrografisches Amt, Bozen). Matteo Cattadori und Alessia Cicconi (Lehrpersonen aus Rovereto und Udine) berichteten über die Forschung in der Antarktis. Das Glaziologie-Camp wird gemeinsam vom Deutschen Bildungsressort und vom Italienischen Bildungsressort organisiert.

cl

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