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Das Museum ist eine Werkstatt: LR Achammer zieht positive Bilanz

Der 10. Tag der zeitgenössischen Kunst war wieder ein großer Erfolg. Die Initiative wird von der Vereinigung der italienischen zeitgenössischen Museen veranstaltet, um der breiten Öffentlichkeit die komplexe Welt der Gegenwartskunst näher zu bringen. Im Museion in Bozen fand außerdem eine Ideensammlung zur Zukunft des Museums statt.

Landesrat Phillip Achammer bei der Präsentation der Ergebnsisse der Ideensammlung zur Zukunft des Museions am "Tag der zeitgenössischen Kunst" am Samstag

"My Museion - mein Museion der Zukunft" lautete der Titel der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit den drei Kulturabteilungen des Landes Südtirol das Publikum anregte, über sein Museion der Zukunft nachzudenken. Zahlreiche Besucher sind der Einladung gefolgt und haben Gedanken, Meinungen und Ideen auf einer eigens eingerichteten Pinwand eingebracht. Viele haben sich sehr zustimmend darüber geäußert, was sie im Museion bereits vorfinden. Aus den Anregungen ging außerdem deutlich hervor, dass die Vermittlungsarbeit sehr geschätzt wird, aber auch der Wunsch, diese zu intensivieren - ein Angebot an dem Museion seit Jahren bereits mit größtem Augenmerk arbeitet.

Mehr als 500 Personen haben das Museion am vergangenen Samstag (11. Oktober) besucht und an der Ideensammlung "My Museion - mein Museion der Zukunft" oder dem restlichen reichhaltigen Besucherprogramm teilgenommen. Es gab zahlreiche Führungen durch die Ausstellungen und viele Möglichkeiten der Begegnung mit und Reflexion über Kunst und ein sechsstündiges Konzert als Performance der Gruppe Controfase.

"Il piacere di capire ed il piacere di non capire (Die Freude, zu verstehen und die Freude, nicht zu verstehen) - ausgehend von diesem Satz, den ein Besucher an der Pinwand hinterlassen hat, unterstrich Bildungs- und Kulturlandesrat Philipp Achammer, der der Ideensammlung den ganzen Nachmittag im Museion beigewohnt hat, wie wichtig die Vermittlungsarbeit und ihr beharrlicher Beitrag als Antwort auf das Unbehagen sei, die viele Besucher immer noch bei ihrer Begegnung mit zeitgenössischer Kunst begleitet.

Im Rahmen der Veranstaltung gab es Vorträge von Bernhard Serexhe, dem Hauptkurator des Medienmuseums im ZKM (Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe) und Giorgio Tavano Blessi, Dozent für "Economia dei Beni culturali" an der Freien Universität Bozen. In beiden Referaten wurde die besondere Herausforderung zeitgenössischer Kunstmuseen aufgezeigt, da sie eine Kunst zeigen, die nicht unmittelbar als "schön" wahrgenommen wird und daher nicht leicht verständlich ist. Dieser Herausforderung kann man mit Strategien zur Kommunikation und Vermittlung begegnen, was langfristig Früchte trägt. Dies ist notwendig, da gerade die zeitgenössische Kunst dazu anregt, Fragen zu stellen, den Geist zu öffnen und auf diese Weise ermöglicht, aktiver Bürger der eigenen Zeit zu sein.

"Das Museum ist eine Werkstatt", "es braucht Zeit und man muss Geduld haben" - dies haben einige Besucher auf die Pinwand geschrieben und den positiven Aspekt der Ideensammlung unterstrichen, nämlich gemeinsam an der Zukunft des Museions zu arbeiten.

Bis Ende November noch können sich Interessierte zu diesem Thema mit weiteren Ideen und Meinungen an der Pinwand äußern.

cl

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