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Kultur überwindet Grenzen: LR Achammer dankt Herlinde Menardi für Einsatz

Nach 35-jähriger Tätigkeit am Tiroler Volkskunstmuseum geht Herlinde Menardi mit Ende des Jahres in Pension. Gestern Abend (10. November) wurde sie im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck mit einer Festschrift geehrt. Kulturlandesrat Philipp Achammer drückte seine Anerkennung für Menardis Wirken aus, das über die Grenzen hinausging und alle Teile des historischen Tirols miteinbezog.

Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer beim Festakt zu Ehren von Dr. Herlinde Menardi

"Kultur überwindet Grenzen", erklärte Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer beim Festakt zu Ehren der Volkskundlerin Herlinde Menardi im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck gestern Abend. Dies gelte in Besonderem für die Europaregion Tirol,  so Achammer. Herlinde Menardi hat in den 35 Jahren Arbeit für das Tiroler Volkskunstmuseum die politischen Grenzen sozusagen verschwinden lassen. Ihre besondere Aufmerksamkeit galt der ladinischen Kultur und Geschichte. Mit der Sonderausstellung "Ladinia 2011" erzielte die Volkskundlerin einen sehr großen Erfolg. Gerade aufgrund dieser übergreifenden Aktivitäten, so Kulturlandesrat Philipp Achammer, sei das Wirken von Herlinde Menardi von unschätzbarem Wert für Tirol und insbesondere für Südtirol. "Ihr vorbildhaftes Leben der kulturellen Einheit unseres Landes, ihre beachtliche wissenschaftliche Leistung und ihr großer Einsatz - dafür ein herzliches Dankeschön und ein großes Lob", so Landesrat Achammer beim Festakt in Innsbruck.

Herlinde Menardi verstehe es, gekonnt Brücken zu schlagen zwischen verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, Menschen und Regionen. Sie habe mit ihrer profunden Kenntnis den Sammlungsbestand des Tiroler Volkskunstmuseums strategisch weiterentwickelt, betonte Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader.

Lobende Worte fand ebenso der Direktor der Tiroler Landesmuseen, Wolfgang Meighörner, der Menardi als wertvolle Gesprächspartnerin, erfahrene Volkskundlerin und offenherzigen Menschen kennengelernt hat.

Herlinde Menardi wurde 1949 in Innsbruck geboren. Nach der Matura arbeitete sie zunächst in einem Reisebüro in Wien sowie im väterlichen Fuhrunternehmen in Tirol. 1973 nahm sie berufsbegleitend das Studium der Volkskunde und der Geschichte auf. Bereits fünf Jahre später promovierte sie. 1980 trat sie den Dienst als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Tiroler Volkskunstmuseum an. Seit 2004 ist Menardi Leiterin des Museums. Die von ihr verantworteten Sonderausstellungen zeichnen sich durch eine Öffnung der Themen über die klassische Volkskunde hinaus aus bzw. sind Resultat von Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen oder Künstlern. Mit der Schau "Schlitten und Rodel" (1996/97) anlässlich der Rodel Weltmeisterschaft in Igls spannte Menardi beispielsweise einen Bogen vom Transportgerät zum Spitzensport, von der Geschichte zur Gegenwart. Ein Höhepunkt in ihrer umfangreichen Ausstellungsarbeit war die Schau "Ladinia" (2011), zu der Menardi einen dreisprachigen Begleitband vorlegte.

Die 256 Seiten umfassende Festschrift "Gegengabe. Festschrift für Herlinde Menardi" beinhaltet über 20 Beiträge von 23 Autoren, die mit Menardi freundschaftlich verbunden sind oder immer wieder mit ihr zusammen gearbeitet haben. Ermöglicht wurde das Buch durch die Unterstützung der Kulturabteilungen in Tirol und Südtirol, der Landeshauptstadt Innsbruck, des Freundeskreises Tiroler Volkskunstmuseum, der Stiftung der Südtiroler Sparkasse und der Tiroler Landesmuseen.

cl

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