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Cult.urnacht erstmals euregional

Über 300 Kulturinteressierte sind am Samstag zur zehnten Cult.urnacht ins Stadttheater Bozen gekommen. Unter dem Motto "Euregio-Kulturraum³" haben an dieser sparten-, sprach- und grenzüberschreitenden Kulturveranstaltung erstmals nicht nur Kunstschaffende aus Südtirol, sondern auch aus den Nachbarregionen Tirol und Trentino teilgenommen. Unter den Gästen war auch Kulturlandesrat Philipp Achammer.

Grenzüberschreitende Kulturinitiativen stellten bei der zehnten Cult.urnacht Birgit Oberkofler vom Gemeinsamen Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und Rudolf Godesar von der Euregio Maas-Rhein vor

Durch den Abend der grenzüberschreitenden Kulturnacht führten RAI Südtirol-Moderatorin Renate Gamper und die Intendantin der Vereinigten Bühnen Bozen, Irene Girkinger. Die vier Rittner Jungs von Südtirols derzeitigem Rap-Senkrechtstarter "Homies for Life" und der Trentiner Liedermacher Francesco Camin überraschten die Besuchenden gleich zu Beginn schon mit zeitkritischen, aber auch gefühlvollen Songs.

Birgit Oberkofler vom Gemeinsamen Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino und Rudolf Godesar von der Euregio Maas-Rhein stellten Kulturinitiativen aus den beiden grenzüberschreitenden Regionen vor. Sie sprachen aber auch darüber, wie sie die grenzüberschreitende Art zu denken, zu handeln und zu leben vorantreiben und damit die Gesellschaft hin zu mehr Offenheit und Freizügigkeit führen wollen. "Mit der Cult.urnacht 10 und mit anderen Kulturprojekten wollen wir den europäischen Gedanken der guten Nachbarschaft hoch halten, Begegnungen schaffen, die gegenseitige Wahrnehmung schärfen und aus dem gemeinsamen Kulturraum schöpfen", betonte Oberkofler. Zur grenzüberschreitenden Kulturarbeit befragt, verwies auch Südtirols Kulturlandesrat auf die Bedeutung des "Weitblicks" und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und Vernetzung: "Gerade im Bereich der Kultur ist der Blick über die Landesgrenzen hinaus nicht nur befruchtend sondern notwendig."          

Der Künstler Benno Steinegger regte mit seiner Performance "Centomila e nessuno, Uno" ebenso zum Nachdenken an wie die Cult.urnacht-Rede des Innsbrucker Fotografen Lois Hechenblaikner. Seine schonungslosen Beobachtungen und Momentaufnahmen - oft auch in der Gegenüberstellung mit historischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen - der schleichenden Zerstörung des Alpenraumes sorgten beim Publikum für anerkennendes Aufsehen. Der Tiroler Künstler Christof Dienz beeindruckte hingegen mit den sphärischen Klängen, die er seiner elektronischen Zither entlockte.

Die sprachliche Vielfalt in der Europaregion untermauerte einmal mehr der Autor Andrea Nicolussi Golo mit seinen zimbrischen Erzählungen, während Luis Thomas Prader die deutschen Sprachinseln in Oberitalien vorsellte. Die Tänzerin Anastasia Kostner nahm unter Begleitung der Harfistin Christine Hübner die Lyrik von Roberta Dapunt aus dem Gadertal und von Christoph W. Bauer aus Nordtirol zum Anlass für Tanzimprovisationen.

Für musikalische Abwechslung sorgten die kraftvollen Rhythmen der Südtiroler Reggae Band "Sisyphos", und immer wieder die Rap-Rebellen "Homies4Life" und der junge Trentiner Upload-Sänger Francesco Camin. Ab Mitternacht stand dann der Party im Foyer mit den DJs des Künstlerkollektivs "wupwup" nichts mehr im Wege.

Für die diesjährige Cult.urnacht haben Vereinigten Bühnen Bozen, Rai Südtirol, das Gemeinsame Büro der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die Landeskulturabteilung, die Stadtgemeinde Bozen und der Stiftung Südtiroler Sparkasse zusammengearbeitet.

jw

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