Aktuelles

Zukunft der ladinischen Schulwelt: Viele Vorschläge bei Diskussionsabenden

Wie soll die ladinische Bildungswelt weiterentwickelt werden? Dieser Frage waren zwei gut besuchte Abende in St. Martin in Thurn und in St. Ulrich gewidmet, bei denen Landesrat Florian Mussner und die Spitze des ladinischen Bildungsressorts mit den Vertretern der ladinischen Schulwelt diskutiert haben. Gesammelt wurden Ideen und Vorschläge zu didaktischer Kontinuität, Stundenplan und Inklusion

Volles Haus: Die beiden Diskussionsabende in St. Ulrich und St. Martin in Thurn waren gut besucht

Vertreter von Bildungseinrichtungen, der Uni, der Sozial- und Jugendvereinigungen, aber auch der Eltern, Schüler und Gemeinden waren auf Einladung von Landesrat Mussner zu den beiden Diskussionsabenden gekommen, um über die Zukunft der ladinischen Schule nachzudenken. "Nur eine Schule, die sich verändert, kann ihr Niveau halten", so Mussner, der unterstrich, wie wichtig es sei, Schule gemeinsam zu denken: "Nur so können wir Antworten auf die Veränderungen von Gesellschaft und Didaktik finden", so der Landesrat. Mussner betonte zudem, dass die Schule auch künftig Werte wie Solidarität, Inklusion, Toleranz und Vielfalt zu vermitteln habe.

Vom Landesrat kamen darüber hinaus auch die Hinweise auf die konkreten Herausforderungen, vor denen die ladinische Schule stehe: "Es geht darum, das richtige Gleichgewicht zwischen Schulunterricht und außerschulischen Tätigkeiten zu finden, die Schüler so zu motivieren, dass sie die Schule nicht abbrechen, Fachkräfte auszubilden und daran auch das Angebot an Fachrichtungen in den ladinischen Oberschulen anzupassen", so Mussner. In dieselbe Kerbe schlug auch Schulamtsleiter Roland Verra, der im Zusammenhang mit den Herausforderungen auch eine Stabilisierung der Lehrer-Laufbahn, die Beibehaltung des mehrsprachigen Schulmodells und eine partizipative Reform der Pädagogik nannte.

Bei den beiden Diskussionsrunden waren es demnach auch diese Themen, die in Arbeitsgruppen beackert wurden, etwa zur Entwicklung der didaktischen Kontinuität, zu Stundenplänen und Schulkalender, zur Inklusion und zum Einbezug der Familien. Vorgeschlagen wurde etwa, den Stundenplan den neuen Anforderungen anzupassen, Unterricht und Freizeit neu aufeinander abzustimmen, kleinere Schulklassen zu bilden, mehr Fachpersonal in den Unterricht einzubinden und die Präsenz der ladinischen Sprache und Kultur zu stärken. "Diese Vorschläge dienen uns nun als Basis für die Arbeit an der Entwicklung der ladinischen Schule", betont Landesrat Mussner, der ergänzt: "Sie werden in unsere Entwürfe einfließen, die wir danach wieder gemeinsam mit allen Beteiligten prüfen und vorantreiben."

chr

Bildergalerie