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"Informelles" Sprachenlernen: Best-Practice-Beispiele nun als Broschüre

Dass man Sprachen nicht nur im klassischen Unterricht lernen kann, ist eine der Lehren, die man aus dem erfolgreichen Sprachpartnerschafts-Projekt "Voluntariat per les Llengües" zieht. Gestern Abend (10. Dezember) ist eine Broschüre vorgestellt worden, in der Best-Practice-Beispiele für dieses "informelle" Sprachenlernen gesammelt worden sind.

"Es geht nicht nur um den Austausch der Sprache, sondern auch von Lebensstilen": Antonio Lampis, Direktor der italienischen Landeskulturabteilung (Foto: LPA/Benvenuti)

"Bilinguismo dinamico" (dynamische Zweisprachigkeit) nennt sich ein vom italienischen Kulturressort des Landes lanciertes und vom ESF kofinanziertes Projekt, in dem "informelle" Sprachlehrer ausgebildet worden sind. Sie sollen dafür sorgen, dass Sprachkenntnisse auch außerhalb des Unterrichts vermittelt werden, etwa im Arbeitsumfeld. Die 17 Absolventen des Lehrgangs haben ihrerseits eine Reihe von Möglichkeiten zur Sprach-Weitergabe ausfindig gemacht, die in der gestern in Bozen vorgestellten Broschüre gesammelt worden sind. Sie soll als eine Art Handbuch für all jene dienen, die die "informellen" Sprachlehr-Formen an ihr jeweiliges Umfeld anpassen wollen.

Die grundlegende Überlegung ist dabei nicht nur eine kulturelle, sondern auch eine wirtschaftliche. So scheitert das Erschließen neuer Märkte oder das Akquirieren neuer Aufträge oft an den fehlenden Sprachkenntnissen der Mitarbeiter. Zudem gelten Unternehmen, in denen mehrere Kulturen aufeinander treffen und mehrere Sprachen gesprochen werden als offener, innovativer und damit wettbewerbsfähiger. Diesen Grundsatz vor Augen sollen die Absolventen des Lehrgangs die Sprachvermittlung innerhalb von Organisationen und Betrieben verbessern. Geschult wurden sie nicht nur im Bereich der Sprachvermittlung, sondern auch in Sachen Interkulturalität und Konfliktmediation.

Erwachsen ist das Projekt "Bilinguismo dinamico" aus den Erfahrungen, die man im ebenfalls von der italienischen Kulturabteilung des Landes ins Leben gerufenen Sprachpartnerschafts-Projekt "Voluntariat per les Llengües" gesammelt hat. In den vier Jahren seines Bestehens haben sich 1500 "Sprachpaare" bestehend aus einem Muttersprachler und einem Sprachlernenden gefunden, die sich freiwillig, unentgeltlich und regelmäßig miteinander in der jeweils zu lernenden Sprache unterhalten.

chr

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