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Mehrsprachendidaktik an ladinischen Schulen: Lehrmaterial vorgestellt

Die Sprachkompetenzen der Schüler verbessern, die Arbeit der Lehrer erleichtern, Theorie und Praxis verbinden, den Unterricht strukturieren und die Mehrsprachigkeit fördern: Dies sind die Ziele, die die ladinische Schulwelt mit neuen Lehrmaterialien zur Mehrsprachendidaktik verbindet, die Landesrat Florian Mussner heute (19. Jänner) in St. Martin in Thurn vorgestellt hat.

Haben heute in St. Martin die neuen didaktischen Lehrmaterialien vorgestellt (v.l.): Felix Ploner (Direktor Bereich Innovation und Beratung), der Schulamtsleiter Roland Verra, Projektleiterin Claudia Rubatscher und Landesrat Florian Mussner.

"Die Mehrsprachendidaktik wird an ladinischen Kindergärten und Schulen schon seit einigen Jahren angewandt und hat sich im Laufe der Zeit als erfolgreiche Methode erwiesen, erworbene Sprachkenntnisse zu festigen und neue Sprachen dazu zu lernen", so Mussner heute. Die integrierte Mehrsprachendidaktik analysiert und vergleicht syntaktische, phonetische, morphologische und lexikalische Aspekte verschiedener Sprachen. Sie baut auf Vorwissen in der Erstsprache auf, um dieses in das Erlernen der Zweit- und Drittsprache zu integrieren. 

Die nun vorgestellte Arbeitsmappe mit zehn Unterrichtseinheiten für die vierten und fünften Klassen der Grundschulen in den ladinischen Tälern soll den Lehrpersonen eine Stütze bieten: "Sie geht auf die Bedürfnisse des paritätischen Schulmodells ein, strukturiert den Unterricht in Jahrgänge und hilft damit, die Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt der Schüler zu fördern, so der Landesrat. Für Roland Verra, den Leiter des ladinischen Schulamts, ist die Publikation indes Teil eines Prozesses, in dem die mehrsprachige Alphabetisierung vorangetrieben werden soll. "Unser Ziel ist, die Mehrsprachendidaktik vom Kindergarten bis in die Oberstufe anzubieten, weshalb in den nächsten Jahren Lehrmaterialien für die Mittel- und Oberschule folgen", so Verra.  

An der Erarbeitung der neuen Unterrichtseinheiten waren weite Teile der ladinischen Schulwelt beteiligt: Lehrpersonen, Direktoren, Schulinspektorat, Pädagogisches Institut sowie die ladinische Abteilung der Freien Universität Bozen. "Da es sich um eine erprobte Unterrichtsmethode handelt, verbindet die Arbeitsmappe die Erfahrung der Lehrkräfte mit den neuesten Erkenntnissen der Fachwelt", so Landesrat Mussner. Die heute vorgestellten Lehrmaterialien für die vierte und fünfte Klasse Grundschule gibt's auf Ladinisch, Deutsch sowie Italienisch. Sie ergänzen die schon vorhandenen Publikationen für Kinder zwischen drei und fünf Jahren sowie für die ersten drei Grundschulklassen.

chr

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