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Sprachprojekte im Fokus – LR Achammer trifft Tirols Amtskollegin Baur

Der Landesrat für die Deutsche Bildung, Kultur und Integration, Philipp Achammer, ist am Donnerstagnachmittag in Innsbruck mit Tirols Integrationslandesrätin Christine Baur zusammengetroffen. Hauptthema des Treffens war der Spracherwerb und die damit zusammenhängenden Sprachenprojekte für Menschen mit Migrationshintergrund.

Treffen in Innsbruck: Integrationslandesräte Christine Baur und Philipp Achammer

Bei dem Treffen der beiden für Integration zuständigen Landesräte Philipp Achammer und Christine Baur in Innsbruck, an dem auch Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck und Johann Gstir, der Leiter des Fachbereichs für Integration, teilnahmen, stand das Thema Spracherwerb von Migranten im Mittelpunkt. Integration sei mit Bildung und Kultur in Verbindung zu sehen, so Landesrat Achammer. "Die Kenntnis der Sprache ist der Schlüssel zur Integration und damit Voraussetzung dafür, dass sich neue Mitbürger in unsere Gesellschaft integrieren können", unterstrich Landesrat Achammer und war sich mit Landesrätin Baur einig, dass es wichtig sei, die Förderungen für Sprachprojekte zu intensivieren. Dabei wurde über die verschiedenen Ansätze und Konzepte bei der Sprachförderung in beiden Ländern diskutiert. Landesrat Achammer verwies auf die erfolgreiche Arbeit der Sprachenzentren, die seit 2007 die sprachliche und soziale Integration von Migranten in den unterschiedlichen Bildungsstufen begleiten. Vor allem Jugendliche sollen durch die Kenntnis der jeweiligen Landessprachen echte Chancengleichheit auf ihrem Weg in die Arbeitswelt haben. Unerlässlich sei es außerdem, die Familien und in erster Linie auch die Frauen für die Bedeutung des Spracherwerbs zu sensibilisieren. Ein Problem stelle für Südtirol hingegen die Tatsache dar, dass laut Integrationsabkommen des Staates für Mitbürger aus Nicht-EU-Ländern nur die Italienischkenntnisse ausschlaggebend seien.

Landesrat Philipp Achammer wies außerdem auf das Phänomen der Bildungsabbrüche hin, das gerade bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund verstärkt vorkomme. "Die Zahl derjenigen, die die Schule abbrechen, ist zu hoch", betonte Landesrat Achammer. "Demnächst werden deshalb konkrete Maßnahmen erarbeitet, den Bildungsabbrechern unterstützend zur Seite zu stehen, damit sie einen Abschluss erlangen." Neue Modelle sollen Jugendlichen mit einem nicht linearen Bildungsweg fördern. Ziel sei es, dass jeder Jugendliche mit einer Qualifikation die Ausbildung verlässt, denn keine Qualifikation bedeute Perspektivlosigkeit, und jeder Jugendliche ohne qualitative Ausbildung ist einer zu viel, so der Landesrat. Die Abbruchrate unter jungen Migranten sei sowohl in Südtirol wie in Nordtirol jedoch besonders hoch. Es müsse deshalb in der Integrationsarbeit darauf ein besonderes Augenmerk gerichtet werden.

Angesprochen wurde auch die Bedeutung dezentraler und vernetzter Integrationsarbeit. "Den Gemeinden und Bezirksgemeinschaften kommt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zu", so Achammer. Deshalb sei es in der kommenden Amtszeit der Gemeindeverwaltungen erforderlich, das bereits bestehende Netz der Integrationsbeauftragten auszubauen und zu verstärken. Integration beginne immer vor Ort, so die zuständigen Landesräte Achammer und Baur, die sich dafür aussprachen, künftig in Sachen Integration einen verstärkten Austausch zwischen den beiden Ländern zu fördern. Ressortdirektorin Vera Nicolussi-Leck, die Leiterin der neuen Koordinierungsstelle für Integration in Südtirol und Johann Gstir, der Leiter des Fachbereichs für Integration in Tirol, streben eine engere Kooperation in der Integrationsarbeit an und verstehen sich gemeinsam mit dem Trentino als Partner im Netzwerk der Integration im Rahmen der Euregio.

cl

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