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Ministerin Giannini offen für mehr primäre Kompetenzen im Bildungsbereich

Um mehr Autonomie im Bildungsbereich - etwa im Dienstrecht, der Lehrerausbildung oder bei Wochenstundenplänen und Abschlussprüfungen - ging es im Rahmen eines Gesprächs zwischen Unterrichtsministern Stefania Giannini mit Bildungslandesrat Philipp Achammer heute (20. Februar) in Rom.

Bildungslandesrat Philipp Achammer trifft Unterrichtsministerin Stefania Giannini in Rom

Beim Treffen mit Ministerin Giannini, an dem am Vormittag im Unterrichtsministerium in Rom auch Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Senator Hans Berger teilnahmen, strich Bildungslandesrat Philipp Achammer die Notwendigkeit nach mehr Gestaltungsspielraum für Südtirols Schule hervor: "Um unserem Schulsystem und seinen besonderen Bedürfnissen besser gerecht werden zu können, brauchen wir mehr autonome Befugnisse!"

Ziel des Landes sei es, die Kompetenz für das Dienstrecht der Lehrpersonen der Schulen staatlicher Art in die primäre Gesetzgebungsbefugnis des Landes zu übernehmen, so wie dies in der Provinz Trient oder der Region Aosta bereits der Fall sei. "Genauso möchten wir Wochenstundenpläne, Curricula sowie Bewertungssysteme freier und unabhängiger gestalten können, denn die zentralen Vorgaben des Staates grenzen hier allzu oft ein", erklärt Achammer seine Forderungen an Rom. Dasselbe gelte auch für die staatlichen Abschlussprüfungen. Um der spezifischen Situation von Südtirols Schulwelt besser entsprechen zu können, seien Anpassungen in der Lehrkräfteausbildung an der Universität sowie den Lehrbefähigungsstudiengängen erforderlich. "In erster Linie um den jungen Lehrkräften eine praxisbezogene Ausbildung sowie mehr Sicherheit in ihrer Berufsplanung zu ermöglichen."

Auch auf die Bedeutung der dualen Ausbildung wies Bildungslandesrat Philipp Achammer zum wiederholten Male hin. Die unmittelbare Verbindung zwischen Schule und Arbeitswelt sei eine Stärke des dualen Systems. "Auf gesamtstaatlicher Ebene ist die klassische Lehre leider nach wie vor so gut wie unbekannt, denn schließlich werden knapp 90 Prozent der gesamten Lehrverhältnisse in Südtirol abgeschlossen", so Achammer. Im Zuge der anstehenden Arbeitsmarktreformen müsse deshalb der Lehre mehr Beachtung geschenkt werden. Unterrichtsministerin Giannini kündigte an, im Rahmen der Sitzung des Ministerrates am heutigen Freitagnachmittag die Anliegen Südtirols vorbringen zu wollen.

Ministerin Giannini sicherte zu, das Anliegen nach mehr Autonomie und Subsidiarität für Südtirols Schule unterstützen zu wollen. Dies sei nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, erklärte Giannini, die sich bei einem Treffen in Bozen im vergangenen November ein positives Bild des Südtiroler Schulsystems machen konnte.

"Im Rahmen des angekündigten Südtirol-Besuchs von Ministerpräsident Matteo Renzi wird die primäre Kompetenz im Schulbereich nun ein zentraler Gesprächs- und Verhandlungspunkt sein", so Bildungslandesrat Philipp Achammer.

 

 

cl

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