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100 Jahre Erster Weltkrieg: Kunstwettbewerb ausgeschrieben

Kunsttätigkeit fördern, Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg wach halten, Auswirkungen des Krieges und den Umgang damit, 100 Jahre später, visualisieren - dies sind die Ziele des „Kunstwettbewerbs 1915 - 2015“, den die ladinische Kulturabteilung ausschreibt und den die Landesergierung nun genehmigt hat. Südtiroler und Ladiner des historischen Tirols können bis 29. Mai ihre Werke einreichen.

Vor hundert Jahren: Kriegsgerät vor Dolomitenfelsen (Foto: LPA)

Der Erste Weltkrieg ist der erste industriell geführte Massenkrieg in der Geschichte der Menschheit. Niemals zuvor waren so viele Länder in solch unfaßbarer Größenordnungen involviert, und niemals vorher war die Zivilbevölkerung so unmittelbar von den Folgen betroffen. Am Ende befanden sich drei Viertel der Weltbevölkerung im Ausnahmezustand. Mehr als 17 Millionen Menschen fielen dem Krieg zum Opfer. Um das Gedenken an die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges, die mit dem Kriegseintritt Italiens 1915 auch die Dolomitenfront erreicht haben, wach zu halten hat die Landesregierung am 10. März im Rahmen einer Vielzahl von Initiativen zum 100jährigen Gedenken den "Kunstwettbewerb 1915 - 2015" genehmigt. Ausgeschrieben wird der Wettbewerb vom ladinischen Kultur- und Bildungsressort in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund.

„Die Kunst und die künstlerische Tätigkeit sind wertvolle Instrumente um die Geschehnisse während und nach dem ersten Weltkrieg in einer universell verständlichen Sprache zu erarbeiten, sie zu erklären und zu visualisieren, um dadurch die Grenzen abzubauen und den Wert des friedlichen Zusammenlebens und der Zusammenarbeit in Europa und auf der Welt zu unterstreichen", betont der für die ladinische Kultur zuständige Landesrat Florian Mussner. Der Landesrat unterstreicht, dass der Wettbewerb für alle Künstlerinnen und Künstler, die ihren Wohnsitz in Südtirol haben, sowie jene, die in den ladinischen Gemeinden des historischen Tirols (Fassatal, Buchenstein, Col S. Lizia und Ampezzo) wohnhaft sind, offen sei. Zugelassen sind auch Künstlerinnen und Künstler die im AIRE Register einer Gemeinde Südtirols oder einer ladinischen Gemeinden des historischen Tirols eingetragen sind.

Mit der Austragung des Wettbewerbs verfolgt die ladinische Kulturabteilung des Landes zwei Ziele: Zum einen möchte sie die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg, seine Auswirkungen und den aktuellen Umgang - 100 Jahre später - wach halten und zum anderen Künstler und Künstlerinnen fördern und dazu anspornen, ihr künstlerisches Schaffen weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Aspekt bei der Ausarbeitung der Kunstwerke ist die Auseinandersetzung und Dichotomie zwischen der anfänglichen Kampfbereitschaft und Begeisterung der Menschen für den Krieg und der grausamen Realität und den schonungslosen Folgen der kriegerischen Ereignisse, die viel Verzweiflung, Grausamkeiten und Leid mit sich gebracht haben. Zum Wettbewerb zugelassen sind alle Kunstgattungen  wie Malerei, Grafik, Bildhauerei, Installation, Konzeptkunst, Fotografie, Video usw.

Letzter Abgabetermin für die Kunstwerke ist der 29. Mai 2015, um 12 Uhr. Die Kunstschaffenden müssen ihre Werke am Sitz der Landesabteilung für ladinische Kultur und Schule, Bindergasse 29, in Bozen hinterlegen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 20.000 Euro. Als ersten Preis gibt es 7000 Euro, als zweiten Preis 5000 Euro und als dritten Preis 3000 Euro. Eine Jury wählt zudem fünf Werke aus, die bei einer Ausstellung präsentiert werden. Die fünf Künstlerinnen und Künstler, die zusammen mit den prämierten Werken an der Ausstellung teilnehmen, erhalten je 1000 Euro für die Realisierung des eigenen Werks. Mehr Informationen zum Kunstwettbewerb gibt es im Landesamt für ladinische Kultur und Schule, Bindergasse 29, in Bozen sowie unter der E-Mail-Adresse: alexander.piccolruaz@provinz.bz.it.

Die Ausschreibung ist auch im Web einsehbar, und zwar unter http://www.provinz.bz.it/ladinisches-schulamt/themen/leteratura.asp.

SAN

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