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Option: Oberschüler beteiligen sich an Projekt der Uni Innsbruck

Mit der Option haben sich zwei Südtiroler Oberschulklassen intensiv auseinandergesetzt. Den Anlass dazu boten das Optionsabkommen, das sich in diesem Jahr zum 75. Mal jährt und ein Projekt zur Erinnerungskultur der Universität Innsbruck, in das die beiden Schulen eingebunden wurden.

Modell des Optionszug mit den Waggons: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft - Foto: LPA/Johannes Kofler

Zu den 75 Jahren Optionsabkommen hat die Universität Innsbruck auf Initiative der Historikerin Eva Pflanzelter ein Projekt zur Erinnerungskultur auf die Beine gestellt. Mit Hilfe von Zeitzeugen-Interviews in Nord-, Ost- und Südtirol wurde untersucht, wie die Vermittlung der Optionsthematik gelingen kann. Die Universität Innsbruck suchte dazu die Zusammenarbeit mit Schulen. Der Bereich Innovation und Beratung am Deutschen Bildungsressort vermittelte und unterstützte diese Zusammenarbeit.

Je eine Klasse des Realgymnasiums Brixen und des Gymme Meran beteiligte sich am Projekt. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Einblick in ausgewähltes Videomaterial aus 60 Zeitzeugeninterviews zu bestimmten Themen und Erinnerungsorten der Option. Auf der Grundlage dieses Materials machten sie sich Gedanken darüber, wie die Erinnerung an die Option im öffentlichen Raum thematisiert und wach gehalten werden kann. Ihre innovativen Vorschläge präsentierten sie Anfang März auf der Abschlussveranstaltung des Projekts "Option und Erinnerung" an der Bildungswissenschaftlichen Fakultät in Brixen.

Die Schüler des Realgymnasiums Brixen stellte die Frage, was geschehen würde, wenn sich die politische Lage in Italien dramatisch verschlechterte und es erneut zu einer Option käme? Das Ergebnis dieser düsteren Zukunftsvision hielten die Schülerinnen und Schüler in Form von selbst inszenierten und gedrehten Video-Zeitzeugen-Interviews fest. Diese sollten - so das Konzept - in einer noch fernen Zukunft aufgenommen, auf das "Optionsjahr 2015" zurückblicken.

Ein Modell dreier Optionszüge entwarf hingegen das Gymme Meran, von denen einer die Vergangenheit, einer die Gegenwart und einer die Zukunft darstellt. Der Vergangenheitszug enthält Erinnerungsstücke an die Option, die in den Video-Zeitzeugen-Interviews vorkommen: eine Puppe, ein Heimatlied, usw.; der Gegenwartszug nimmt Bezug auf die gegenwärtige Situation mit Migrationsströmen aus aller Welt; der Zukunftszug stellt Fragen im Hinblick auf künftige Entwicklungen.

Die Projektvorschläge der beiden Oberschulklassen stießen sowohl bei den Projektmitarbeitenden der Universität Innsbruck als auch bei den Studierenden der Bildungswissenschaftlichen Fakultät in Brixen auf großes Interesse. "Sie zeugen von einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Geschichte Südtirols, die den Bogen zur Gegenwart und  Zukunft schlagen konnte", so Walter Pichler vom Bereich Innovation und Beratung.

jw

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