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Landesrat Philipp Achammer bei Anhörung zur Lehre im Senat

Landesrat Philipp Achammer hat am heutigen Dienstagnachmittag (21. April) an einer Anhörung zur Überarbeitung des staatlichen Einheitstextes zur Lehre in der Arbeitskommission des Senats in Rom teilgenommen. Dabei deponierte Achammer die Anliegen Südtirols hinsichtlich der Förderung der klassischen Lehre, welche der Vorsitzende der Kommission Maurizio Sacconi berücksichtigen will.

Treffen in Rom: Landesrat Philipp Achammer, Maurizio Sacconi, Präsident des Ausschusses für Arbeit des Senats und Senator Hans Berger

An der Anhörung in der Arbeitskommission, welche unter anderem auf Betreiben von Senator Hans Berger zustande kam, nahm auch Cäcilia Baumgartner, Direktorin des Amtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, teil. Landesrat Philipp Achammer unterstrich die Bedeutung der klassischen Lehre: "Wir erwarten uns, dass im neuen staatlichen Einheitstext ein Schwerpunkt auf Vereinfachungen gelegt wird, welche es unseren Betrieben wieder vermehrt ermöglichen Lehrstellen zu schaffen." Die Regionenkonferenz hatte die Regierung auf das Betreiben Südtirols hin unter anderem aufgefordert, die staatlichen Jugendschutzbestimmungen zu überprüfen, welche im Wesentlichen auf einer EU-Richtlinie zum Jugendarbeitsschutz beruhen. Dieselbe EU-Richtlinie sei beispielsweise in Österreich oder Deutschland weniger restriktiv angewandt worden.

Landesrat Achammer schlug in der Arbeitskommission erneut vor, den Einheitstext zu ergänzen, um die Berufsmatura über die Lehre zu ermöglichen: "So wie in den Abänderungsanträgen der Regionenkonferenz berücksichtigt, soll die Möglichkeit vorgesehen werden, nach einer vierjährigen Lehre, die mit einem Berufsbildungsdiplom abschließt, über einen weiteren Lehrvertrag mit einer Dauer von zwei Jahren berufsbegleitend die Vorbereitung für die Berufsmatura absolvieren zu können. Gerade weil die Bildungspolitik die Aufgabe hat, die Durchlässigkeit der verschiedenen Bildungswege zu gewährleisten." Unterstützt wurde der Vorschlag Südtirols von der Regionalassessorin der Lombardei, Valentina Aprea, die als stellvertretende Vorsitzende der zuständigen Kommission der Regionen an der Anhörung teilnahm.

Der Vorsitzende der Arbeitskommission Maurizio Sacconi erklärte sich zudem bereit, über einen Vorschlag für Orientierungspraktika insbesondere für 14-jährige Jugendliche zu befinden, um ihnen die Berufswahl zu erleichtern. "Wir sind zuversichtlich, dass die Regierung aufgrund der wohlwollenden Haltung der Kommission unsere Vorschläge nun definitiv aufnehmen wird", so Landesrat Achammer nach der Anhörung. Das Südtiroler duale Modell würde nämlich ständig als Vorbild für das gesamte Staatsgebiet bezeichnet: "Wobei die klassische Lehre in Italien nahezu unbekannt ist, nachdem 90 Prozent der gesamtstaatlichen Lehrverträge in Südtirol abgeschlossen werden", so Achammer.

cl

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