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Deutsch als zweite Sprache an italienischen Kindergärten: Lösung in Sicht

Die bestehenden Probleme im Zusammenhang mit der Förderung des Deutschen als zweite Sprache an den italienischen Kindergärten standen im Mittelpunkt einer Aussprache, die kürzlich zwischen dem Landesrat für die italienische Schule, Christian Tommasini, und den Gewerkschaftsvertretern stattfand.

Kürzlich fand ein Treffen zwischen Landesrat Christian Tommasini und den Gewerkschaftsvertretern der Lehrer und der pädagogischen Mitarbeiter statt, an dem auch die italienische Schulamtsleiterin, Nicoletta Minnei, teilgenommen hat. Die Beteiligten sprachen sich für eine möglichst baldige Lösung der Probleme aus, die mit der Anwesenheit von deutschsprachigen pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den italienischen Kindergärten des Landes verbunden sind, um zu gewährleisten, dass auch in Zukunft das hohe pädagogische Niveau an den italienischen Kindergärten gehalten werden bleibt.

Landesrat Tommasini unterstrich dabei, dass auf der Grundlage von Artikel 19 des Autonomiestatuts, der die Schulautonomie der drei Sprachgruppen gewährleistet, nach einer Lösung gesucht werden muss. Daher sei es nicht möglich, das Prinzip der Gegenseitigkeit einzufordern, wenn es, wie im konkreten Fall, um den Ausbau des Unterrichts der zweiten Sprache geht.

Die italienischen Schulen aller Schulstufen, einschließlich der Kindergärten, sehen in der Stärkung des Unterrichts der zweiten Sprache eine grundsätzlich strategische Entscheidung für die künftige Entwicklung. "Natürlich ist es möglich, darüber einen Dialog mit den deutschen Schulen zu suchen", erklärte Landesrat Tommasini, "und darauf hinzuweisen, dass dies für beide Seiten von Vorteil sei. Dabei sind aber die jeweiligen Besonderheiten und Vorstellungen zu respektieren." Zugleich wies er darauf hin, dass laut einer vor kurzem durchgeführten Umfrage sich auch die meisten Eltern deutscher Muttersprache eine Verbesserung des Italienischunterrichts an den deutschen Schulen wünschten.

Es gelte daher, eine Lösung zu finden, die einerseits an den italienischen Kindergärten weiterhin einen allgemeinen und homogenen Unterricht des Deutschen als zweite Sprache ermögliche, aber zugleich auch die bestehenden Einschränkungen beachte.

Für den Unterricht des Deutschen als zweite Sprache arbeiten an den italienischen Kindergärten derzeit deutschsprachige Kindergärtnerinnen für ein Vollzeitäquivalent von 18 Stellen sowie pädagogische Mitarbeiterinnen für ein Vollzeitäquivalent von 8,75 Stellen. Außerdem wurden Mittel in Höhe von 630.000 Euro für weitere Initiativen zur Förderung des Erwerbs der Deutschen Sprache bereitgestellt, die über eine Ausschreibung an die Sprachschule Alpha&Beta vergeben wurden.

Diese Zahlen, die den Ist-Zustand beschreiben, können als Grundlage zur Berechnung des Bedarfs dienen, um auf dem gesamten Landesgebiet ein einheitliches Angebot von etwa fünf bis sechs Unterrichtsstunden für den spielerischen Erwerb des Deutschen als zweite Sprache zu schaffen. Auf diese Weise könnte nach Meinung der Verantwortlichen die hohe Qualität der italienischen Kindergärten auf dem gesamten Landesgebiet gewährleistet und zugleich den Kindergärtnerinnen und pädagogischen Mitarbeiterinnen eine Sicherheit in Bezug auf ihren Arbeitsplatz gegeben werden.

Abschließend wurden auch die Kriterien für die Zuweisung der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Sprache an die einzelnen italienischen Kindergärten besprochen.

Bei einem nächsten Treffen soll dann eine endgültige Lösung gefunden werden, um auch die noch offenen Fragen des Arbeitsvertrages angehen zu können.

me