Schule / Kultur | 14.05.2015 | 18:25

Italienische Landesberufsschule "Einaudi" stellt Sozialbilanz vor

Bereits zum zweiten Mal hat die italienische Landesberufsschule für Handel, Tourismus und Dienstleistungen "Luigi Einaudi" eine Sozialbilanz erstellt. An der heutigen (14. Mai) Vorstellung nahmen neben Landesrat Christian Tommasini auch Renzo Roncat, Leiter des Bereichs italienische Berufsbildung des Landes, und die Schuldirektorin, Nicoletta Rizzoli, teil.

Eine Sozialbilanz zeigt den sozialen Nutzen und die sozialen Kosten eines Unternehmens oder eines Betriebs auf und stellt somit das gesellschaftlich-soziale Pendant zu einer Wirtschaftsbilanz dar.

Bereits 2013 hat die italienische Landesberufsschule für Handel, Tourismus und Dienstleistungen "L. Einaudi" in Bozen eine solche Sozialbilanz verfasst und vorgestellt. Dieses Jahr hat die Schule bereits zum zweiten Mal eine Sozialbilanz erstellt, um dadurch die Entwicklungen im Laufe der letzten Jahre noch deutlicher belegen und veranschaulichen zu können.

Aus der heute (14. Mai) vorgestellten Sozialbilanz geht beispielsweise hervor, dass alleine im Schuljahr 2013-14 zirka 336.000 Ausbildungsstunden angeboten wurden. Die Zahl der Schüler, die in die Grundausbildung eingeschrieben sind (also Jungendliche zwischen 14 und 18 Jahren), hat in den letzten drei Jahren um insgesamt 28 Prozent zugenommen. Genau 2087 Jugendliche und Erwachsene waren im vergangenen Schuljahr in die Grundausbildung, Weiterbildung oder Lehre eingeschrieben.

Die italienische Berufsschule engagiert sich besonders im Bereich der sozialen Inklusion. Fast ein Viertel der Schüler in der Grundausbildung haben Migrationshintergrund. Laufend zugenommen hat auch die Zahl der Schüler mit besonderem Bildungsbedarf, für die im Jahr 2014 insgesamt 4250 individualisierte Unterrichtsstunden angeboten wurden.

Große Aufmerksamkeit schenkt die Schule auch den neuen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt und der Beschäftigungslage in einigen Sektoren. Daher wurde die Zusammenarbeit mit den lokalen Unternehmen gestärkt. Die Unfragen haben ergeben, dass die zahlreich angebotenen Praktika in den Betrieben auf breite Zustimmung stoßen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Weiterbildung. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 hat die italienische Landesberufsschule Weiterbildungskurse für 3821 Bedienstete (davon 41 Prozent Frauen) von mehr als 500 Betrieben angeboten. Bemerkenswert ist dabei, dass 19 Prozent der Teilnehmer älter als 49 Jahre waren. Dies lässt darauf schließen, dass aufgrund der Wirtschaftskrise in den letzten Jahren immer mehr Menschen auch mit einem höheren Alter die Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.

"Gerade die enge Verbindung mit der Arbeitswelt macht diese Schule zu etwas Besonderem", unterstrich Landesrat Tommasini, "unsere duale Ausbildung hat auf dem gesamten Staatsgebiet für Interesse gesorgt und wird inzwischen als nachahmenswertes Modell betrachtet. Eine weitere Stärke, die uns von anderen Regionen unterscheidet, ist die Mehrsprachigkeit. Sie stellt eine enorme Chance auf dem internationalen Markt dar."

Das Durchschnittsalter der Lehrpersonen beträgt 45,9 Jahre, 74 Prozent besitzen einen Universitätsabschluss und mehr als die Hälfte hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Für die Schüler und Kursteilnehmer stehen 224 Computer, 12 Laboratorien, zwei Turnhallen und ein Auditorium zu Verfügung.

Unter folgenden Links können Audio- und Videofiles herunter geladen werden:

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IMM_FORMAZIONE PROFESSIONALE: Bilancio Sociale 2015

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Bildergalerie

Die italienische Landesberufsschule "Luigi Einaudi" in Bozen, Haslach. Foto: LPA

Italienische Landesberufsschule "Einaudi" stellt Sozialbilanz vor
LR Christian Tommasini und Schuldirektorin Nicoletta Rizzoli Foto: LPA - Stefano Asprea