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Interesse aus der Region Latium an der dualen Ausbildung

Die Regionalassessorin für Arbeit der Region Latium, Lucia Valente, war gestern (11. Juni) zu Besuch in Südtirol, um sich über die Ausbildung an den Berufsschulen zu informieren. "Um unser duales Ausbildungssystem werden wir mittlerweile von vielen Regionen Italiens beneidet", meint dazu Landesrat Philipp Achammer.

Die Delegation aus der Region Latium unter der Leitung von Regionalassessorin Lucia Valente (Bildmitte) in der Landesberufsschule "Gutenberg" zusammen mit Landesrat Philipp Achammer. Foto: LPA/Christian Walder

Landesrat Philipp Achammer hat das Südtiroler Modell der Berufsbildung schon mehrfach mit den Vertretern der Ministerien in Rom besprochen und auch seinen Amtskollegen aus den anderen Regionen Italiens vorgestellt. Gestern (11. Juni) war die Assessorin für Arbeit der Region Latium, Lucia Valente, zu Besuch in Bozen, um sich vor Ort ein Bild von diesem Modell zu machen, das von vielen Seiten als zukunftsweisend für das gesamte Staatsgebiet angesehen wird.

"Die duale Ausbildung in der Berufsbildung trägt dazu bei, dass die Zahl der Schulabbrüche und der Jugendarbeitslosigkeit in Südtirol bedeutend niedriger ist, als in allen anderen Regionen Italiens", erklärte Landesrat Achammer beim Treffen mit Regionalassessorin Valente.

Auf dem Programm stand der Besuch der Landesberufsschule für Handwerk und Industrie in der Bozner Romstraße sowie der Firma Autoindustriale in der Galvanistraße, wo einige der Schüler praktische Arbeitserfahrungen sammeln. Anschließend ging es weiter zur Landesberufsschule für Handel und Grafik, wo sich Landesrat Achammer und der Gast aus Rom bei einem gemeinsamen Mittagessen über das Südtiroler Bildungssystem unterhielten.

Regionalassessorin Valente zeigte sich davon überzeugt, dass die duale Ausbildung als Vorbild für Initiativen und Pilotprojekte in anderen Regionen gelten könne. Allerdings gab sie auch zu bedenken, dass insgesamt einen Mentalitätswandel notwendig sei, um dieses Modell auf dem restlichen Staatsgebiet durchzusetzen. Valente, die auch als beigeordnete Professorin für Arbeitsrecht an der Universität "La Sapienza" tätig ist, sicherte ihre Unterstützung bei der Umsetzung der dualen Ausbildung in Italien zu. Besonders bei den Orientierungspraktika nach der Mittelschule handle es sich laut ihrer um eine sehr sinnvolle Möglichkeit für die Jugendlichen, sich einen Einblick ins Berufsleben zu verschaffen. "Das Modell der dualen Ausbildung erleichtert den Jugendlichen den Einstieg in die Arbeitswelt und sollte daher auch in anderen Regionen umgesetzt werden", betonte Valente bei ihrer Aussprache mit Landesrat Achammer.

Die Zahlen belegen, dass Südtirol im Bereich der dualen Ausbildung eine Sonderrolle einnimmt: So kommen 90 Prozent aller Lehrverträge, die in Italien abgeschlossen werden, in Südtirol zustande.

Nach dem Treffen mit Landesrat Achammer besuchte Regionalassessorin Valente noch den Arbeitsservice-Schalter in der Kanonikus-Michael-Gamper-Straße, bevor sie die Heimreise antrat. Während ihres Aufenthaltes in Bozen wurde sie von der Direktorin des Landesamtes für Lehrlingswesen und Meisterausbildung, Cäcilia Baumgartner, begleitet, die sie ausführlich über verschiedene Aspekte des Südtiroler Lehrlingswesens informierte.

me

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