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Landesrat Achammer zu Besuch beim Euregio Summer-Camp

Eine ganze Woche lang halten sich 56 Kinder aus dem Trentino, Nord-, Ost- und Südtirol im Rainerum in Bozen auf, um gemeinsam die Vielfalt der Europaregion zu entdecken. Ganz nebenbei vertiefen sie dabei auch noch die Kenntnis der jeweils anderen Sprache. Heute (24. Juli) stand der Besuch von Landesrat Philipp Achammer auf dem Programm.

Landesrat Philipp Achammer stattete heute dem Euregio Summer-Camp einen Besuch ab. Foto: LPA/me

Bereits zum dritten Mal findet dieses Jahr das Euregio Summer-Camp statt. Nach den ersten beiden Ausgaben, die im Bildungshaus Kloster Neustift stattgefunden haben, ist diesmal Bozen mit dem Rainerum die Heimat des Euregio Summer-Camps. Im Mittelpunkt des Camps steht die Idee, Kindern aus den drei Landesteilen der Europaregion Tirol Südtirol Trentino die Gelegenheit zu geben, eine Woche lang die Vielfalt der Europaregion zu erleben. Auf dem Programm steht eine Woche mit Spiel, Spaß und neuen Freunden.

Jeden Tag - von Sonntag 19. bis Sonntag 26. Juli - gab und gibt es neue Aktivitäten und Ausflüge. So haben die Kinder zum Beispiel am Donnerstagnachmittag das Ötzimuseum besucht.

Heute (24. Juli) stattete Landesrat Philipp Achammer den 56 jungen Teilnehmern und ihren Betreuern einen Besuch ab. "Die Euregio braucht Pioniere und Vordenker", begrüßte Landesrat Achammer die Teilnehmer des Euregio Summer-Camps, "sie braucht vor allem aber die Jugend, die bereit ist, die Euregio mit Leben zu erfüllen und zu gestalten."

Nach einem kurzen historischen Rückblick des Landesrates über die Entstehung der Euregio konnten die Teilnehmer Fragen stellen und Vorschläge einbringen. Die Schüler zeigten nicht nur großes Interesse, sondern gaben auch zahlreiche Denkanstöße. Alle waren begeistert von der Möglichkeit, sich in einer ungezwungenen Atmosphäre in der anderen Sprache ausdrücken zu können. Die Anregungen der Schüler reichten vom Aufbau von Schulpartnerschaften zwischen den drei Ländern der Euregio, um gemeinsame Projekte und Klassenaustausche durchzuführen, bis hin zur Erstellung von didaktischen Materialien, damit die Aufgaben und Geschichte der Euregio bereits im Unterricht mehr Berücksichtigung finden. Weitere Vorschläge waren etwa die Produktion eines gemeinsamen Schultagebuches in allen drei Landessprachen für die Schüler der Euregio, die Entwicklung einer Euregio-App für Tablets und Smartphones oder die Nutzung der sozialen Netzwerke, um Kontakte zu pflegen und weitere Ideen zu sammeln.

Landesrat Achammer war vom Interesse der Schüler, von ihren Vorschlägen und Anregungen, vor allem aber von ihrer Begeisterung sehr angetan. "Das Summer-Camp beweist, dass es dank der Euregio gelingen kann, Grenzen niederzureißen", sagte Landesrat Achammer, "während vor 100 Jahren noch Kriege geführt wurden, um neue Grenzen aufzubauen, findet heute ein Austausch statt, der die Grenzen überwindet." Gerade die Schaffung von Möglichkeiten der Begegnung über alle sprachlichen und politischen Barrieren hinweg, sei ein Verdienst Europas und der Euregio, unterstrich der Landesrat.

Auf das Treffen mit dem Landesrat hatten sich die Jugendlichen in Vorfeld bei einem Besuch des Euregio-Büros an der EURAC vorbereitet. Dort haben ihnen die Mitarbeiter des Euregio-Büros die Grundlagen der Europaregion vorgestellt. Somit hatten die Jugendlichen bereits etwas von den wichtigsten geschichtlichen Grundlagen - von Margarethe Maultasch über Kaiser Maximilian bis hin zum Ersten Weltkrieg und der Autonomie - gehört und wissen, mit welchen Themen sich die Europaregion beschäftigt.

Das Euregio Summer-Camp baut die größte Hürde in der Europaregion, jene der Sprachen, ab. Die Kinder, die bereits erste schulische Erfahrungen mit Deutsch und Italienisch gemacht haben, werden spielerisch an den Gebrauch der Zweitsprache herangeführt. Die Aktivitäten des Nachmittags werden am Vormittag immer zweisprachig vorbereitet. Dadurch lernen die Kinder spielerisch die Zweitsprache und können das Erlernte gleich umsetzen. Beim Summer Camp stehen auch die Abende ganz im Zeichen der Europaregion. Gemeinsam kochen die Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren typische Gerichte aus den drei Landesteilen, spielen Theater, singen Lieder in deutscher und italienischer Sprache oder schauen spannende Filme.

Es sei interessant zu beobachten, wie die Kinder im Laufe der Woche zueinander finden, berichteten die Betreuer. Bereits nach wenigen Tagen fällt die Scheu, die Kinder spielen selbstverständlich miteinander und setzen sich beim Essen auch mal an den Tisch der Nachbarn. Die Kinder entdecken in einer Woche die gemeinsamen Wurzeln und lernen die Europaregion in ihrer Vielfalt kennen.

Die Europaregion hat das Euregio Summer-Camp auch dieses Jahr wieder mit einem Online-Tagebuch begleitet, in dem sich die Eltern und Geschwister, aber auch Interessierte über den Verlauf des Camps informieren können.

me

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