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„Europäischer Tag des Denkmals“: Fünf besondere Objekte zu besichtigen

Fünf sonst nicht für die Bürger zugängliche Objekte können beim Europäischen Tag des Denkmals unter dem Motto „Handwerk/Technik/Industrie” am 20. September 2015 besichtigt werden. „Diese Schaufenster der Geschichte ermöglichen und einen Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft“, sagte LR Florian Mussner bei der Vorstellung der Initiative heute, 14. September, in Bozen.

Ressortchef Valentino Pagani, LR Florian Mussner, Amtsdiektorin Catrin Marzoli, Amtsdirektorin Waltraud Kofler-Engl und BLS-Chef Ulrich Stofner präsentieren den Europäischer Tag des Denkmals (FOTO:LPA/Angelika Schrott)

„Was wäre unser Land ohne die Zeugnisse der Vergangenheit, die einen unschätzbaren künstlerischen, handwerklichen, archäologischen, geschichtlichen, volkskundlichen und technischen Wert für unsere Gesellschaft haben?", fragte der für die Denkmalpflege zuständige Landesrat Mussner und nutzte die Gelegenheit allen, die sich um den Erhalt dieser bedeutenden Geschichtszeugnisse kümmern, zu danken. „Der Europäische Tag des Denkmals bietet Gelegenheit zur Begegnung mit besonderen, sonst nicht zugänglichen Objekten und kombiniert auf spannende Weise Tradition und Innovation", sagte Mussner, der alle einlud, an diesem Tag an den fünf Stationen in Handwerk, Technik und Industrie sowie Denkmalpflege einzutauchen.

„Das heurige Leitthema des Europäischer Tag des Denkmals, der in Südtirol zum zehnten Mal begangen wird, rückt Geschichtszeugnisse der Technik, Industrie und des Handwerks in den Mittelpunkt, die wichtig sind für unsere Kultur und stellt Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart her", erklärte die Direktorin des Landesamts für Kunst- und Baudenkmäler Waltraud Kofler-Engl.

Einen Einblick in historische Handwerkstechniken biete der Ansitz Reinsberg mit Heiligkreuzkapelle in St. Pauls/Eppan, wo es Stuckdekorationen und Kachelöfen zu bestaunen gebe, so Kofler-Engl. Die Anfänge der Stromproduktion aus Wasserkraft lassen sich laut Kofler-Engl hingegen im Kraftwerk Töll in Algund erleben, welches nach Plänen des bekannten technischen Pioniers Oskar von Miller gebaut wurde.

Ein Ort der Südtirol erzählt und weiterhin erzählen wird ist laut Direktor des Business Location Südtirol (BLS) Ulrich Stofner das Aluminiumwerk Alumix in Bozen. „Dieses Werk, das in früheren Zeiten rund 20 Prozent des Stroms in Südtirol brauchte, wird nun zu einem Technologiezentrum für Betriebe mit Vernetzung zu Forschungsinstituten verwandelt und so zum größten Nachhaltigkeitsgaranten Südtirols", sagte BLS-Chef Stofner. Einen zusätzlichen Blick in die Südtiroler Vergangenheit bietet auch die Strompromenade "Oskar von Miller" in Marling mit einem Themenweg der Technikkultur, der durch verschiedene Technikdenkmäler die Geschichte der Stromproduktion veranschaulicht.

Präsentiert wird beim Europäischen Tag des Denkmals auch ein rätisches Haus aus dem 5. Jahrhundert vor Christus, und zwar in Frangart. „Von dem Haus sind sowohl die Einrichtung als auch die Ausstattung, nämlich ein Wagenrad, mehrere Fässer, ein Flechtkorb und vier Keramikgefäße erhalten geblieben", sagte die Direktorin des Landesamtes für Bodendenkmäler Catrin Marzoli. „Dieses typische rätische Haus vermittelt einen besonderen Einblick in die frühe Geschichte unseres Landes", unterstrich Marzoli.

Der Europäische Tag des Denkmals ist eine kulturelle Initiative des Europarates und wird von der Europäischen Union unterstützt. 1984 zunächst von Frankreich initiiert, ist es Ziel der Veranstaltung, das Interesse der Bürger an Kulturgütern und Denkmalpflege zu fördern.

SAN

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