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Landesbeirat der Schüler: Eine moderne Gesellschaft braucht Partizipation
Die Zukunft der Schule, Partizipationsmöglichkeiten und Formen der gegenseitigen Untersützung aller Beteiligten der Schulwelt standen im Zentrum der Konferenz "Strukturierter Dialog" in Bregenz. An der Tagung nahmen auch Vertreter des Südtiroler Landesbeirates der Schülerinnen und Schüler für die deutschsprachige Schule teil.
Die von der österreichischen Bundesjugendvertretung (BJV) organisierte Tagung "Strukturierter Dialog", die vom 9. bis 11. September in Bregenz stattfand, bot Gelegenheit für einen länderübergreifenden Austausch zum Thema Partizipation. Der geschäftsführende Vorsitzende des Südtiroler Landesbeirates der Schülerinnen und Schüler, Julian Nikolaus Rensi, war zusammen mit Matthias von Wenzl (ehem. Vorsitzender), Nataša Vasić (ehem. Vizevorsitzende) und Vertretern des Brunecker Jugendgemeinderates vor Ort. Die Südtiroler Delegation informierte sich auf Einladung des Südtiroler Jugendringes, der auf dem Gebiet der Jugendbeteiligung mit der BJV zusammenarbeitet, über Formen der Partizipation in Österreich und innovative Projekte von und für Jugendliche.
"Die Schülervertretung ist gerade deshalb da, weil sie Partizipationsmöglichkeiten für junge Leute fordern und fördern will. Doch der institutionelle Weg der Partizipation scheint viele nicht zu erreichen. Die Tätigkeit in Räten und Organisationen schreckt ab, man will sich nicht für längere Zeit für etwas verpflichten. Umso mehr müssen wir im Bereich der Schule nach offenen und projektbezogenen Partizipationsformen suchen", so Rensi. Die Schule der Zukunft müsse auf das Prinzip des "Empowerments" - der gegenseitigen Ermutigung und Unterstützung von Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern und Eltern - bauen, betonten die Organisatoren der Tagung.
Auf besondere Beachtung stießen bei den österreichischen Teilnehmern die Jugendbeiräte in den Südtiroler Gemeinden sowie das Schülervertretungssystem des Landes. Neben angeregten Diskussionen zum Thema blieb genug Zeit für das Gespräch mit Experten aus der Jugendarbeit, mit Vertretern der Verwaltung und Politik, unter anderem mit der Vizepräsidentin des EU-Parlaments Ulrike Lunacek und dem Präsidenten des Bundesrates Gottfried Kneifel.
Der "Strukturierte Dialog" erfolgte im Rahmen der europäischen Jugendbeteiligungsstrategie und wurde mit der Verabschiedung eines Empfehlungsdokumentes an die zuständigen Stellen in der EU beendet. Darin fordern die Tagungsteilnehmer, mit spezieller Rücksichtnahme auf Österreich, einheitliche Ausbildungsformen für Jugendleiter in Jugendorganisationen einzuführen. Ein Thema des Dokuments war auch die Feststellung, dass die Einbindung von Jugendlichen in die Radikalismus-Präventionsarbeit der Schulsozialarbeiter wichtig ist und gefördert werden soll.me