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Tag der ladinischen Kultur zu Informationsrecht und Pressefreiheit

Das Informationsrecht und die Verantwortung der Medien standen im Zentrum des Tages der ladinischen Kultur am 24. September in Bozen. LR Florian Mussner verwies auf den Dialog zwischen Politikern und Journalisten und deren wichtige Arbeit für die Gesellschaft. Der Journalist Lorenz Gallmetzer referierte über investigativen Journalismus und die Juristin Kolis Summerer über freie Meinungsäußerung.

Diskussionsrunde zum Tag der ladinischen Kultur (v.l.): Erwin Frenes (RAI Ladinia), Iaco Rigo (Usc di Ladins), der Moderator Diego Clara, Alexia Demez (BLS) und Landesrat Florian Mussner. (Foto: LPA/rc)
Die wichtige Errungenschaft für die Demokratie, die Pressefreiheit, wie Alexander Prinoth, der Direktor der Landesabteilung ladinische Schule und Kultur bei der Begrüßung sagte, war Hauptthema des diesjährigen Tages der ladinischen Kultur, dem Stelldichein der Verantwortlichen im Bereich ladinische Kultur und Bildung.

Landesrat Mussner hob die Verantwortung von Journalisten und Politikern und deren wichtige Arbeit für die Gesellschaft hervor und skizzierte seine Erfahrungen mit Journalisten. „Journalismus und Politik brauchen einander und beide sind der Demokratie verschrieben – die Politiker werden gewählt, um Ideen umzusetzen und die Journalisten haben die Aufgabe zu kontrollieren“, betonte Mussner. Journalisten hätten aber auch die Aufgabe kritisch zu sein, so Mussner, was bedeute möglichst objektiv, unparteiisch und nicht wertend zu sein, sondern beschreibend. Diese Anforderungen müssten aber nicht nur für die Journalisten der klassischen Medien gelten, sondern auch für die Schreibenden in den neuen Social Media, denn das Web sei kein rechtsfreier Raum, unterstrich der Landesrat für ladinische Bildung und Kultur. - Für die Ladiner seien die Medien besonders wichtig, und zwar nicht nur im Sinne von Informationsvermittlung, sondern vor allem für die Entwicklung von Sprache und Kultur zitierte Mussner Landeshauptmann Arno Kompatscher aus einem Schreiben zur Veranstaltung.

Spätestens nach dem zweiten Weltkrieg hätten sich die Medien und die Pressefreiheit als „vierte Macht im Staat“ etabliert, sagte der langjährige ehemalige ORF-Korrespondent Lorenz Gallmetzer in seinem Referat zu Pressefreiheit, investigativen Journalismus und journalistische Verantwortung im digitalen Zeitalter. Ökonomischer Druck, Monopolbildung, Einfluss der Politik oder verschiedener Lobbies würden vor allem dem investigativen Journalismus Grenzen setzen, dabei wäre gerade der investigative Journalismus mit seiner Aufdeckung von Missständen, Korruption und Machtmissbrauch die Kernaufgabe der freien Presse- und Medienberichterstattung, so Gallmetzer.

Die Juristin Kolis Summerer referierte zur freien Meinungsäußerung und zum Schutz der Person im Strafrecht und die aktuelle politische Debatte über die Beziehungen zwischen Medien, Rechtssprechung und Demokratie. Außerdem ging Summerer auf die Meinungsfreiheit in den neuen Medien ein und unterstrich, dass es neue Instanzen zu deren Regulierung und Schutzmechanismen brauche.

An der anschließenden von Diego Clara moderierten Diskussionsrunde beteiligten sich neben Landesrat Mussner die ladinischen Journalisten Erwin Frenes (RAI Ladinia), Iaco Rigo (Usc di Ladins) und Alexia Demez (BLS).

Musikalisch umrahmt wurde die Tagung von der Musikschule Gröden.

SAN

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