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LR Mussner zum Sprach-Barometer: "Wir sind auf gutem Weg"

"Die guten Sprachkenntnisse der Ladiner in allen drei Landessprachen sind der Beweis, dass das ladinische Schulsystem funktioniert, und dass die Mehrsprachigkeit wichtig für die Entwicklung unserer Minderheit ist", kommentiert LR Florian Mussner die Ergebnisse des Sprachbarometers des ASTAT zu den Sprachkenntnissen der Ladiner. Nun gelte es, das geschriebene Ladinisch aufzuwerten, so der LR.

Wie aus der ASTAT-Studie hervorgeht, verwendet und wertschätzt ein Großteil der Ladiner die drei Landessprachen und ist mit dem Sprachunterricht nach dem paritätischen Schulsystem an den ladinischen Schulen zufrieden. „Diese Daten sind erfreulich - wir können also den eingeschlagenen Weg weiter gehen“, unterstreicht der ladinische Bildungs- und Kulturlandesrat Florian Mussner. Das paritätische Bildungsmodell, das Mehrsprachigkeit vom Kindergarten bis in die Schule vorsehe, habe zu den guten Sprachkenntnissen der Ladiner wesentlich beigetragen, ist Mussner überzeugt.

Die Studie zeigt, dass die Bewohner der ladinischen Täler die ladinischen Idiome seit ihrer Kindheit verwenden (92 Prozent der Befragten im Gadertal geben an, Badiot bereits seit der Kindheit zu verwenden;  88 Prozent der Befragten in Gröden geben an, Gherdeina bereits seit ihrer Kindheit zu verwenden). Auch am Arbeitsplatz wird das Ladinische laut Studie häufig verwendet. 88 Prozent der befragten Ladiner geben an Ladinisch auch am Arbeitsplatz zu sprechen. „Wir müssen weiter daran arbeiten, dass Ladinisch auch in der öffentlichen Verwaltung und im täglichen Leben außerhalb der ladinischen Täler noch häufiger verwendet wird“, unterstreicht Mussner. Eine weitere Herausforderung sei es, das Schreiben auf Ladinisch zu fördern, so der Landesrat.

Die Ladiner sind mit dem mehrsprachigen Unterricht nach dem paritätischen Modell verglichen mit den anderen Sprachgruppen am zufriedensten. Ein kleiner Prozentsatz befürchtet jedoch, dass der Englisch-Unterricht eine Schwächung des Ladinischen bewirken könnte. „Englischkenntnisse können vor allem im Berufsleben im vereinten Europa wichtig sein“, hebt Mussner hervor.

Die positive Bewertung des Zusammenlebens der drei Volksgruppen vom Gros der Befragten der ladinischen Sprachgruppe zeige, dass die Mehrsprachigkeit als soziale und kulturelle Bereicherung erlebt werde, freut sich Mussner. „Soziale Inklusion, Zusammenleben und Partizipation sind und bleiben wichtige Grundpfeiler für die Entwicklung der Schulen in den ladinischen Tälern“, betont der Landesrat.

Das Sprachbarometer 2014 des Landesstatistikinstituts ASTAT hat die Sprachkenntnisse, den Sprachgebrauch und die Sprachidentität von mehr als 3000 Südtirolern genauer unter die Lupe genommen.

Die Ergebnisse der Studie sind hier einsehbar.


SAN