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„Le scioz de San Jenn“: Neue Publikation macht Operette fit für die Bühne

Wissenschaftlich und musikalisch neu aufbereitet und für die Bühne fit gemacht ist die neue Publikation zur ladinischen Operette „Le scioz da San Jênn”, die kürzlich in Enneberg Pfarre vorgestellt wurde und an der das Museum Ladin mitgearbeitet hat. „Damit bleibt dieses Meisterstück ladinischer Literatur und Musik erhalten und ist in neuer Form aufführbar", so Museumsdirektor Stefan Planker.

Die ladinische Operette „Le scioz da San Jênn” (Der Schatz des Heiligen Johannes) wurde vor rund 130 Jahren von Angelo Trebo geschrieben und von Jepele Frontull aber nie veröffentlicht

Die ladinische Operette „Le scioz da San Jênn” (Der Schatz des Heiligen Johannes) wurde vor rund 130 Jahren von Angelo Trebo (1862 – 1888) geschrieben und von Jepele Frontull (1864 – 1930) komponiert, aber nie veröffentlicht. Das Werk wurde 1994/95 das letzte Mal aufgeführt und genießt bei den Ladinern noch immer einen besonderen kulturellen Wert. Einen großer Beitrag zur Erhaltung der Operette hat der Komponist Fonso Willeit geleistet, der dank seiner Mutter, Clara Palfrader Willeit (welche bei den Aufführungen des Komponisten Frontull mitgesungen hatte), in den Jahren um 1950 die Melodien fast gänzlich rekonstruieren konnte.

„Mit der Hilfe Willeits konnten wir den musikalische Teil wiederherstellen und durch Eigenkompositionen vervollständigen, während Ladinistik-Professor Paul Videsott den originalen Text von Angelo Trebo überarbeitet hat“, erklärt Museumdirektor Stefan Planker, der zusammen mit den Autoren Fonso Willeit, Paul Videsott und André Comploi die neue Publikation vor kurzem in Enneberg Pfarre vorgestellt hat.

„Zur musikalischen und literarischen Neuauflage kommen noch zwei interessante Aspekte dazu: einmal die wissenschaftliche Aufarbeitung des Bühnenstückes durch den Theater- und Musikexperten André Comploi, der das Leben der Autoren, die Entstehungsgeschichte, den Inhalt und die Musik der Operette thematisiert“, so Planker. Der Musiker Alessandro Trebo hat zudem eine Partitur des Werkes geschrieben, welche sich für Aufführungen mit kleinen Ensembles bis zu mittleren Orchesterbesetzungen mit bis zu 60 Mitgliedern eignet und für jeden Interessierten im Museum einsehbar ist. „Der 'scioz de San Jênn'  hat jetzt alle Merkmale um neuerdings aufgeführt zu werden, und wir hoffen, dass ein Dirigent bald dieses Vorhaben verwirklicht“, erklärt Katharina Moling vom Museum Ladin, die das Projekt koordiniert hat. Für die musikalische Unterhaltung sorgten bei der Buchvorstellung der Kirchenchor Enneberg Pfarre und die Schauspieler der letzten Aufführungen aus den Jahren 1994 und 1995.

Die neue Publikation der Operette „Le scioz da San Jênn” ist zweisprachig verfasst worden (Ladinisch und Deutsch) und ist für alle Interessierte beim Museum Ladin für 18 Euro erhältlich. Weitere Informationen zum Museum Ladin sind im Web unter www.museumladin.it nachzulesen, einen Überblick über alle anderen Museen in Südtirol gibt es hingegen auf dem Museumsportal unter www.museen-suedtirol.it.

 

SAN

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