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120 Teilnehmende bei zweiter Montessori-Großtagung in Brixen

Um die Erlernbarkeit von Kreativität, um Individualismus und soziale Erziehung ging es bei der Montessori-Großtagung am letzten Wochenende (23. und 24. Oktober) in Brixen. Landesrat Philipp Achammer, Schulamtsleiter Peter Höllrigl sowie Schuldirektorin Elisabeth Flöss begrüßten dazu rund 120 Teilnehmende.

Bildungslandesrat Philipp Achammer bei der Eröffnung der zweiten Montessori-Großtagung - Foto: LPA/Verena Hilber

"Ich bedanke mich bei allen Lehrpersonen, die Kinder beim Lernen begleiten, Verantwortung für sich zu übernehmen", sagte Landesrat Philipp Achammer zum Auftakt der Montessori-Großtagung am vergangenen Wochenende an der Mittelschule "Michael Pacher" in Brixen. Insgesamt fünf Montessori-Mittelpunkt-Schulen gibt es mittlerweile in Südtirol. Im Jahr 1999 startete in Brixen die erste jahrgangsgemischte Grundschulklasse mit 20 Kindern in ihr erstes Montessori-Schuljahr. Der erste Mittelschul-Zug mit Montessori-Ausrichtung wurde im Jahr 2005 eingerichtet.

Schulamtsleiter Peter Höllrigl zeigte sich erfreut darüber, dass sich die Montessori-Schulen inzwischen so gut etabliert haben und lobte die Lehrpersonen für ihre Arbeit. "Es geht vor allem darum, das Feuer der Begeisterung fürs Lernen zu entfachen und es tagtäglich aufrecht zu erhalten", sagte der Schulamtsleiter.

Die Direktorin des Schulsprengels Brixen-Milland, Elisabeth Flöss, unterstrich in ihrer Einführung die Bedeutung der bewusst reflektierten Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen bei Montessori: "Konflikte sollen dabei nicht mit Macht und Ängsten besetzt sein", so die Direktorin.

Der Schulleiter der Montessori-Schule Starnberg, Gerd Stöckle, vertiefte in seinen Ausführungen die Leitsätze "Hilf mir, es selbst zu tun!" oder "Tu es nicht für mich!" und sprach über selbstreguliertes und projektorientiertes Lernen und Arbeiten. Wilhelm Weinhäupl vom Salzburger Institut für lebendiges Lernen referierte über die Rolle der Kreativität im Lernprozess. "Kreativität ist nicht nur für Musik und Kunst wichtig, sondern auch für die Gestaltung des geistigen und sozialen Lebens", so Weinhäupl.

Maria Neuhauser, Lehrerin und Vorsitzende der Montessori-Dozentenkonferenz des Österreichischen Bundesverbandes, erläuterte schließlich in ihrem Vortrag über "Individualismus versus soziale Erziehung" die Phasen der sozialen Erziehung. Der Ausspruch Montessoris "durch die Verbesserung des Individuums muss die Erziehung die Gesellschaft verbessern helfen" sei derzeit hoch aktuell. "Gemeinschaft entsteht, wo Verschiedenheit akzeptiert wird", sagte Neuhauser abschließend.  

Die zweitägige Montessori-Großtagung wurde vom Bereich Innovation und Beratung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schulamt organisiert. Elfi Fritsche von der Grundschule "Alexander Langer" hatte die Moderation und Kursleitung inne.

 

 

 

jw

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