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Erster "Lateintag" in Bozen

Zum ersten Mal fand am vergangenen Freitag (20. November) im Bozner Kolpinghaus der "Lateintag" für die Südtiroler Lateinlehrer statt. Auf dem Programm standen philologische und didaktische Vorträge sowie Workshops.

Workshop des Lateintages. Foto: LPA/Verena Hilber

Die neue Fortbildungsinitiative "Lateintag" des Bereichs Innovation und Beratung im Deutschen Bildungsressort machte Südtirols Lateinlehrer erstens praxisbezogen mit den neuesten fachdidaktischen Entwicklungen vertraut und bot ihnen zweitens - und ganz besonders - auch ein Forum für Austausch und Vernetzung.

Als Hauptreferent konnte der Latinist Karlheinz Töchterle gewonnen werden, bis vor Kurzem österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung sowie Rektor der Universität Innsbruck, der in seinem Grundsatzreferat die Geschichte, die Gegenwart und auch die Zukunft des Lateinunterrichts erörterte. Er ging dabei besonders auf den Wandel der Lehrerausbildung ein, in der sich heute Fachstudium und pädagogisch-didaktische Ausbildung die Waage halten sollten. Im Anschluss daran zeigte der Kalterer Philologe Wolfgang Kofler, Professor an der Universität Innsbruck, wie sich die "Kleinkunst" der lateinischen Literatur, das Epigramm, in einem zeitgemäßen Lateinunterricht zum Glänzen bringen lässt.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen drei Workshops, die spezifische Themen der lateinischen Fachdidaktik behandelten, sich sowohl der Spracherwerbs- als auch der Lektürephase widmeten und die unterschiedlichen Fachrichtungen von Südtirols Gymnasien berücksichtigten.

In den Referaten und Diskussionen erwies sich, dass Latein in Südtirol - wie im gesamten deutschen Sprachraum auch - längst nicht mehr nur ein reines Sprach- und Grammatikfach ist, sondern sein Profil immer mehr in Richtung Kultur erweitert und einen entscheidenden Anteil zu jener umfassenden Allgemeinbildung liefert, die an einem Gymnasium vermittelt werden soll.

me

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