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Bildungsdialoge abgeschlossen: Impulse für neues Bildungsgesetz

An die 400 Besucher nahmen an den Bildungsdialogen mit Landesrat Philipp Achammer und Schulamtsleiter Peter Höllrigl teil. "Es war uns wichtig, frühzeitig mit allen Beteiligten über die Ausarbeitung des Landesgesetzes zur Umsetzung der staatlichen Bildungsreform zu diskutieren", so Landesrat Achammer, "um aufgeworfene Anregungen und Fragestellungen in den Gesetzentwurf mit aufnehmen zu können."

Gestern Abend fand in Meran der letzte Bildungsdialog statt. Foto: LPA/Ingo Dejaco

Durch das als "La buona scuola" bekannte staatliche Gesetz zur Schulreform hat das Land Südtirol weitere wichtige Zuständigkeiten im Bildungsbereich erhalten, etwa die Kompetenz für die fachliche und pädagogisch-didaktische Ausbildung der Lehrpersonen und die Anerkennung von EU-Lehrbefähigungen oder die Möglichkeit, die Bestimmungen zu den staatlichen Abschlussprüfungen zu ergänzen. Allerdings muss das Land seine Bestimmungen nun an die Grundsätze der staatlichen Gesetzgebung anpassen.

Landesrat Philipp Achammer und Schulamtsleiter Peter Höllrigl hatten daher die Schulgemeinschaften und Interessierte zu Diskussionsabenden in Bruneck, Brixen, Bozen und Meran eingeladen, um sie über die notwenigen Anpassungen zu informieren und deren Meinungen einzuholen. Gestern (Mittwoch, 2. Dezember) stand an der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie in Meran der letzte der vier Diskussionsabende auf dem Programm.

Wie Landesrat Achammer bei den verschiedenen Veranstaltungen erklärte, betreffen die zur Anwendung kommenden staatlichen Grundsätze vor allem die Autonomie der Schule und den didaktischen Bereich. So sei beispielsweise die Erstellung eines dreijährigen Plans der Bildungsangebote an den Schulen vorgesehen, die Möglichkeit zur Berufung von Lehrpersonen mit besonderen Qualifikationen werde geschaffen. Was die Didaktik anbelangt, sei insbesondere auf die Möglichkeit des Einsatzes von Fachlehrpersonen in den Grundschulen - vor allem in den Fächern Englisch, Musik und Sport -, die Einführung von Maßnahmen gegen den Schulabbruch oder die mögliche Anwendung alternativer, kompetenzorientierter Bewertungssysteme hinzuweisen, berichtete der Bildungslandesrat. 

"Die Maßnahmen zur Autonomie der Schulen sollen eine mehrjährige Sicherheit und Planbarkeit ermöglichen, die Anpassungen im didaktischen Bereich hingegen mehr Flexibilität im Sinne der individuellen Förderung von Kindern und Jugendlichen bieten", so Landesrat Achammer.

Insgesamt zirka 400 Eltern, Schülervertreter, Führungskräfte, vor allem aber viele Lehrkräfte waren der Einladung des Landesrates und des Schulamtsleiters gefolgt und hatten an den vier Diskussionsabenden teilgenommen. Eine erste Fassung des Gesetzentwurfes, der vor allem als Arbeitsgrundlage dienen soll, ist weiterhin auf der Website www.provinz.bz.it/bildungsdialog abrufbar. Die bei den Bildungsdialogen vorgebrachten Vorschläge und Anregungen sind inzwischen ebenfalls auf derselben Website veröffentlicht.

Der endgültige Gesetzesentwurf wird dann nach der Genehmigung durch die Landesregierung in den ersten Monaten des nächsten Jahres dem Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

me

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