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Ladinische Schule: Dialog zur Reform beendet – Arbeiten zur Umsetzung

Über die Anpassung der Schulreform an die Bedürfnisse der ladinischen Schulen haben die im Schulbereich Tätigen sowie interessierte Eltern und Schüler kürzlich bei zwei Dialogabenden in St. Ulrich und St. Martin diskutiert. In einem nächsten Schritt werden nun die drei Bildungsressorts einen endgültigen Gesetzesentwurf für die Übernahme der Reform ausarbeiten.

Dialogabend zur Schulreform in St. Ulrich (FOTO: LPA)

Im Sommer wurde das als "La buona scuola" bekannte staatliche Gesetz zur Schulreform genehmigt. Nun muss das Land seine Bestimmungen an die Grundsätze der staatlichen Reform anpassen. Das Gesetz 107/2015 zur Bildungsreform gibt den Schulen mehr Autonomie, was das dreijährige Bildungsangebot anbelangt, sieht mehr Fortbildung für die Lehrer vor und stärkt die Kompetenzen der Schulführungskräfte. In Bezug auf die Didaktik können in den Grundschulen Fachlehrpersonen insbesondere in den Fächern Sport, Musik und Englisch eingesetzt werden. Vorgesehen sind weiters Orientierungsmaßnahmen gegen den Schulabbruch und die Einführung eines persönlichen digitalen Bildungsportfolios aller Schüler.

Bei zwei Dialogabenden in St. Ulrich und St. Martin in Thurn, zu denen der ladinische Bildungslandesrat Florian Mussner eingeladen hatte, wurde über die Anpassung der Schulreform an die Bedürfnisse der ladinischen Schulen gesprochen.

„Es gab an beiden Abenden einen positiven Dialog“, resümiert der ladinische Schulinspektor Albert Videsott. „Im Mittelpunkt standen Fragen zu den Fachlehrpersonen in der Grundschule und zur Aufwertung des Dienstes der Lehrer“, so Videsott.

Landesrat Mussner unterstrich bei beiden Veranstaltungen, dass es wichtig sei, alle im Schulbereich Tätigen, alle Eltern und Schüler kontinuierlich über sämtliche Neuerungen im Bildungsbereich zu informieren und sie möglichst in die Entwicklung des Bildungswesens, vor allem in Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse der ladinischen Bildungseinrichtungen, einzubeziehen. In einem nächsten Schritt muss der endgültige Gesetzesentwurf zwischen den drei Bildungsressorts abgestimmt werden. Die Landesregierung wird ihn voraussichtlich Anfang kommenden Jahres besprechen. Bereits im Frühling 2016 soll der Gesetzesentwurf zur Anpassung der Schulreform in Südtirol dann dem Landtag zur Genehmigung vorgelegt werden, so der Landesrat.

SAN

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