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Fachschule Frankenberg: Lebensmittel für die Tonne? Es geht auch anders.

Die Schülerinnen der zweiten Klasse an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg in Tisens haben einen Radio-Feature entwickelt und zeigen, wie sich die Verschwendung von Lebensmitteln vermeiden lässt.

Die zweite Klasse der Fachschule Frankenberg. Foto: Fachschule Frankenberg

"Ich esse, du isst, er/sie/es isst nicht…", so beginnt der Beitrag, den die Schülerinnen der zweiten Klasse an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Frankenberg als Radio-Feature entwickelt haben. Der einprägsame Klang einer Kinderziehharmonika – ausdrucksstark von Schülerinnen und Markus Prieth von "Opas Diandl" im JUX Lana geschaffen – unterstreicht die Aussage. Die nächste Passage vermittelt die Ernsthaftigkeit, das Engagement der jungen Menschen gegen Lebensmittelverschwendung: "Jeder Mensch auf der Welt hat das Recht auf Nahrung! Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948, Artikel 25. Wir als Klasse unterschreiben das Menschenrecht auf Nahrung!"

Mit "Spiegeln" und Resteküche gegen Lebensmittelverschwendung
Die Fachschülerinnen kochten für die Schulmensa und mit Gleichaltrigen im JUX Lana Resteküche-Gerichte, wie "Panadl"-Brotsuppe, Scheiterhaufen oder Sugoli, eine Süßspeise mit "gespiegelten" Trauben. Mit den in den Allerheiligenferien "gespiegelten" Äpfeln bereiteten sie adventliche Köstlichkeiten zu, die unter den Tisner Rorate-Kirchgängern verteilt wurden.

Das ganze Jahr Weihnachten
Die Klasse unterstützt den Elisabethverein Lana, weil er Lebensmittel vor der Tonne rettet und an Bedürftige weitergibt. Die jungen Leute haben Brot- und Lebensmittelspenden eingeräumt und an Bedürftige verteilt, auf selbst genähten Brotsäcken Resteküche-Rezepte aufgebügelt und dem Verein für den Weihnachtsmarkt übergeben, Brot für das Elisabethfest gebacken und an Kirchgänger verteilt sowie an der Lebensmittelsammlung vor Supermärkten in Lana teilgenommen.

Die Unterstützer
Das Projekt wurde von der Frankenberger Schulgemeinschaft und von unterschiedlichen Akteuren im Land begleitet. Das OEW-Medienpaket verschaffte den Schülerinnen einen guten Einstieg in die Thematik. Lebensmittelverschwendung in Südtirol und die vielen Initiativen dagegen vermittelte Sabrina Eberhöfer von der youngCaritas. Die weltweiten Nahrungsmittelketten brachte Professor Christian Fischer von der Universität Bozen näher. Elisabeth Pichler-Schroffenegger sensibilisierte als Südtiroler Bäuerin im Workshop "Brotzeit" gegen Brotverschwendung. Im MediaLab JUX Lana wurde - von Matthias Jud begleitet - das Radiofeature hergestellt. Beim Wettbewerb Politische Bildung 2015 zählte das Radiofeature zu den drei besten Beiträgen der Ober-, Fach- und Berufsschulen des Landes.

Was bleibt?
Heranwachsende haben erlebt, wie durch den Einsatz von vielen etwas Wertvolles entsteht. Ihnen ist bewusst geworden, dass nicht alles mit Geld abgegolten werden kann, und dass ohne Freiwilligenarbeit unsere Welt sehr viel ärmer und kälter wäre.

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